Artikel vom 05.01.2012, Druckdatum 22.11.2024 | |
Banken der Nachhaltigkeit unterstützen gemeinnützige Ratingagentur (ENRA) Führende Banken der Nachhaltigkeit unterstützen das Projekt und die Kampagne einer gemeinnützigen und nach Kriterien der Nachhaltigkeit wertenden Ratingagentur (ENRA) der Deutschen Umweltstiftung. Statt einer weiteren „neoliberalen Pseudokontrollinstanz“ soll mit ENRA eine gemeinnützige, transparente und konsequent nachhaltige europäische Ratingagentur geschaffen werden, bei der die Bewertung von Staaten und Unternehmen auch soziale und ökologische Kriterien einbezieht. Die Kampagne wird nach Angaben der Deutschen Umweltstiftung aktuell von rund 450 führenden Persönlichkeiten der Nachhaltigkeit aus Politik, Wirtschaft, kirchlichen, gewerkschaftlichen und zivilgesellschaftlichen Kreisen getragen. Neben herausragenden Persönlichkeiten wie Heiner Geißler, Erhard Eppler, Herbert Tumpel, Josef Riegler, Ernst Ulrich von Weizsäcker und zahlreichen Bundestagsabgeordneten unterstützen nun auch die drei führenden Banken der Nachhaltigkeit dieses Unterfangen und die Kampagne: EthikBank, Triodos Bank und die GLS Bank. „Unser Konzept einer nachhaltigen europäischen Ratingagentur dürfte sich grundsätzlich von anderen Überlegungen differenzieren, wie z. B. von Roland Berger oder der Bertelsmann-Stiftung. Uns geht es nicht darum, einfach eine weitere neoliberale Pseudokontrollinstanz zu schaffen. Die bisherigen Erfahrungen zeigen: Die großen intransparenten amerikanischen Ratingagenturen sind Teil des Problems, nicht der Lösung. Eine europäische Kopie wäre nichts anderes. Wir verfolgen genau das Gegenteil: gemeinnützig, transparent und konsequent nachhaltig“, so Dr. Christian Neugebauer, Koordinator von ENRA für die Deutsche Umweltstiftung. Sylke Schröder, Vorstandsmitglied der EthikBank und Mitglied des Senats der Deutschen Umweltstiftung: „Die wirtschaftlichen und politischen Krisen der westlichen Welt verweisen uns auf einen historischen Irrtum. Jahrzehntelang haben wir geglaubt, dass eine Demokratie nur funktionieren kann, wenn sich der Wohlstand ständig mehrt. Die Bewertung von Staaten und Unternehmen darf bei der Ökonomie anfangen, aber nicht aufhören. Deshalb engagiert sich die EthikBank gemeinsam mit der Deutschen Umweltstiftung für die Gründung einer transparenten und nachhaltigen Ratingagentur für Europa, die soziale und ökologische Kriterien einbezieht.“ Georg Schürmann, Geschäftsleiter der Triodos Bank Deutschland und Mitglied im Wirtschaftsrat der Deutschen Umweltstiftung: „Bewertung von wirtschaftlichem Handeln darf sich nicht nur auf den finanziellen Erfolg beschränken. Es müssen ökologische und soziale Aspekte immer mit berücksichtigen. Diese Aspekte müssen gleichberechtigt nebeneinander stehen. Hierfür brauche wir einen neuen Impuls.“ Thomas Jorberg, Vorstandssprecher der GLS Bank: „Inwieweit wirtschaftliches Handeln auf die Bedürfnisse von Menschen ausgerichtet ist und dazu beiträgt unsere Lebensgrundlage zu erhalten oder weiterzuentwickeln, findet bislang bei der Bewertung von Unternehmen keine Beachtung. Die Errichtung einer unabhängigen und transparenten Ratingagentur ist ein konsequenter Schritt, um nachhaltige Kriterien ernsthaft zu stärken.“ Quelle: Deutschen Umweltstiftung |