Artikel vom 20.01.2012, Druckdatum 22.11.2024 | |
Plädoyer für eine verlässliche, verbindliche und beherzte Energieeffizienz-Politik Über 30 Energieexpertinnen und Experten plädieren in einem Offenen Brief für eine verlässliche, verbindliche und beherzte Energieeffizienz-Politik. Die Unterzeichner, darunter Prof. Dr. Claudia Kemfert (DIW Berlin), Prof. Dr.-Ing. Harald Bradke (Fraunhofer Institut für System- und Innovationsforschung, Karlsruhe) sowie Dr. Felix Matthes und Dr. Rainer Grießhammer (Öko-Institut Berlin und Freiburg), fordern die politischen Entscheidungsträgerinnen und -träger dazu auf, in allen Handlungsfeldern eine Energieeinsparpolitik zu gestalten, die den selbst gesetzten Zielen der Bundesregierung gerecht wird. Die Stellungnahme beklagt die Lücke zwischen guten Vorsätzen und unzureichenden Handlungen in der Energieeffizienzpolitik. Ohne eine deutlich erhöhte Schlagzahl und erheblich wirksamere Energieeinsparungen, so das Fazit, sind die Klimaschutzziele sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene nicht erreichbar. Konkret werden die politischen Entscheidungsträgerinnen und -träger dazu aufgefordert, in allen Handlungsfeldern eine Energieeinsparpolitik zu gestalten, die den selbst gesetzten Zielen der Bundesregierung gerecht wird. Dazu gehören im Einzelnen: • Unterstützung einer europäischen Energieeffizienzrichtlinie und ein umfassendes Energieeffizienzgesetz auf nationaler Ebene • steuerliche Absetzbarkeit der Kosten bei ehrgeizigen Gebäude-Sanierungen • Verschärfung der EnEV und die rasche Konkretisierung eines „Sanierungsfahrplans“ • Verwendung des „Energie- und Klimafonds“ für wirkungsvolle Programme zur Energie- und Kosteneinsparung • eine umfassende Finanzreform, die umweltschädliche Tatbestände entfernt sowie eine Novellierung des Energie- und Stromsteuergesetzes • Rahmenbedingungen, die einen gesellschaftlichen Dialog über Nachhaltigkeit anstoßen Fazit des Plädoyers: „Deutschland könnte zum Effizienzvorreiter werden. Energieeffizienz- und Energieeinsparpolitik sind keine Belastung für Wirtschaft und Gesellschaft, sondern eröffnen große Chancen. Energieeffizienz und ein bewusster Umgang mit Energie müssen zu einem gesellschaftlichen „Gemeinschaftswerk“ werden!“ Weitere Mitunterzeichner des Offenen Briefs an die Bundesregierung und die Mitglieder des Umwelt- und des Wirtschaftsausschusses des Deutschen Bundestages sind: Markus Duscha, Dr. Lars-Arvid Brischke (ifeu - Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg), Dr. Stefan Thomas, Prof. Dr. Manfred Fischedick, Prof. Dr. Peter Hennicke, Dr. Stefan Lechtenböhmer (Wuppertal), Dr. Wolfgang Eichhammer, Barbara Schlomann (Fraunhofer Institut für System- und Innovationsforschung, Karlsruhe), Prof. Dr. Eberhard Jochem (ETH Zürich), Prof. Dr. Wolfgang Irrek (Hochschule Ruhr West), Prof. Dr. Ortwin Renn (Universität Stuttgart), Prof. Dr. Uwe Leprich, Eva Hauser, Juri Horst, Barbara Dröschel und Patrick Hoffmann (IZES Saarbrücken), Wolfgang Schulz (Bremer Energie Institut), Dr. Joachim Nitsch (Stuttgart ), Carsten Petersdorff, Dr. Niklas Höhne, Daniel Becker, Dr. Corinna Kleßmann, Thomas Boermans (Ecofys Germany GmbH ), R. Andreas Kraemer, Sascha Müller-Kraenner, Dr. Camilla Bausch, Matthias Duwe, Benjamin Görlach (Ecologic Institut), Dr. Hans-Joachim Ziesing (Berlin), Dieter Seifried (Öquadrat, Freiburg), Rainer Schüle (Energieagentur Regio Freiburg ), Thomas Korbun, Dr. Bernd Hirschl (Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) GmbH, Berlin). Der vollständige Offene Brief kann hier gelesen werden. Quelle: Energieagentur Regio Freiburg |