Artikel vom 24.01.2012, Druckdatum 22.11.2024 | |
Photovoltaik ist mehr als ein Kostenfaktor Photovoltaik nur als einen Kostenfaktor zu betrachten, ist kurzsichtig. Photovoltaik ist ein wesentlicher Beitrag zum Systemwandel in der Energieversorgung. Schon heute werden an einem Sonntag mit hoher Sonneneinstrahlung bis zu 25 Prozent der Stromleistung in Deutschland mit Solarenergie gedeckt. Mit ihrer PV-Roadmap „Wegweiser Solarwirtschaft“ macht die Photovoltaik Branche deutlich, dass ein Ausbau der Stromerzeugung aus Solarenergie von bis zu 70 GW im Jahr 2020 an neu installierter Leistung in Deutschland möglich ist, ohne die Umlage für Verbraucherinnen und Verbraucher wesentlich zu erhöhen. Eine im November 2010 veröffentlichte Studie von Roland Berger und Prognos für den Bundesverband Solarwirtschaft e.V. (BSW-Solar) zeigt auf, dass die Photovoltaik wesentlich zur Umstellung auf Erneuerbaren Energien beiträgt. Die Studie definiert unter anderem drei klare Elemente: Photovoltaik (PV) muss erstens zum Wandel des Energiesystems einen wesentlichen Beitrag leisten. Zweitens müssen die spezifischen Vorteile der Photovoltaik genutzt werden. Drittens muss die Wettbewerbsfähigkeit der Photovoltaik Branche in Deutschland erhalten bleiben - und damit der Standort Deutschland gestärkt werden. Die Stromerzeugung aus Solarenergie steht wie keine andere Energieerzeugungsart unter den Erneuerbaren für das Prinzip und die Vorteile der dezentralen Energieerzeugung. Solarstrom wird dort produziert, wo er auch gebraucht wird - auf den Dächern von Haushalten, Büros und Industriegebäuden. Und zu Zeiten, in den besonders viel Energie benötigt wird: So gleicht er insbesondere die Lastspitzen zur Mittagszeit aus und entlastet damit die Übertragungsnetze. Mit einem forcierten Ausbau der Photovoltaik und der anderen Erneuerbaren Energien könne bereits bis 2020 mehr als die Hälfte des deutschen Stromverbrauchs gedeckt werden. Ein Ausbau der Stromerzeugung aus Solarenergie von bis zu 70 GW im Jahr 2020 an neu installierter Leistung in Deutschland bedeutet, deren Anteil von heute 2 auf mindestens 11 Prozent am deutschen Strommix bis 2020 zu steigern. „Mit unserer PV-Roadmap haben wir eindeutig aufgezeigt, dass wir mit der Photovoltaik bereits in wenigen Jahren einen signifikanten Anteil an der deutschen Stromversorgung erreichen können, ohne die Umlage für Verbraucher wesentlich zu erhöhen“, so Günther Cramer, Präsident des Bundesverbands Solarwirtschaft e.V. (BSW-Solar). Zu den immer wieder Kritik hervorrufenden Kosten der Photovoltaik Förderung sagt Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Solarwirtschaft (BSW-Solar): „Die Energiewende kostet Geld, vor allem in der Anschubphase. Die mit dem weiteren Ausbau der Solarenergie verbundenen Investitionen steigen jedoch kaum noch und zahlen sich aus.“ Vielen, die jetzt eine weitere Kürzung der Förderung forderten, sei nicht bewusst, dass der starke Zubau von Photovoltaik Anlagen in den vergangenen drei Jahren bereits zu einer Halbierung der Fördersätze geführt habe. 2012 wird die Solarstromförderung nach dem erst im Sommer 2011 verschärften Fördergesetz EEG um nochmals 27 Prozent gekürzt. Die möglichen Auswirkungen einer festen Mengenbegrenzung („Deckelung“) auf die Stromtarife, die derzeit politisch diskutiert wird, wurde von der Prognos AG im Rahmen eines Kurzgutachtens für den BSW-Solar untersucht. Ergebnis: Die Einsparung bis 2016 würde gerade ein Prozent am Verbraucherstromtarif ausmachen. Dem stünden aber drastische Verluste bei Arbeitsplätzen, Anlageinvestitionen, Branchenumsatz, Technologievorsprung und Steuereinnahmen gegenüber, erklärt Frank Peter, Projektleiter Energiewirtschaft bei der Prognos AG. Die Kurzfassung der PV-Roadmap finden Sie unter www.solarwirtschaft.de/fileadmin/media/pdf/roadmap_kurz.pdf. Alle Fassungen sind unter www.solarwirtschaft.de/roadmap/ nachzulesen. Quelle: Bundesverband Solarwirtschaft e.V. (BSW-Solar) |