Artikel vom 28.01.2012, Druckdatum 29.03.2024

Stiftung Warentest: Nicht jeder Ökostrom-Tarif ist grün

Er kommt aus Sonne Wind und Wasser, ist unbegrenzt vorhanden und gut für die Umwelt: Der Öko-Strom. Spätestens seit der Verkündung des Atomausstiegs im vergangenen Jahr steht fest: Die deutsche Strom Zukunft gehört den erneuerbaren Energien. Die Stiftung Warentest hat jetzt 19 deutschlandweit gültige Tarife unter die Lupe genommen und untersucht, ob dort, wo „öko“ draufsteht, auch „öko“ drin ist.

Eins gleich vorweg: 100 Prozent „öko“ ist der Öko Strom bei allen getesteten Versorgern. Trotzdem ist nicht jeder Tarif gleich gut für die Umwelt. Manche Anbieter machen es sich nämlich ein bisschen einfach.

Stiftung Warentest-Projektleiterin Simone Vintz: „Wir haben das Wasserkraftwerk in Norwegen. Ich nehme als Anbieter einen gewissen Teil dieses Stroms ab und verkaufe ihn an deutsche Kunden weiter und mache sonst nichts. Das bedeutet aber, das die Energiewende und das ökologische Engagement in Deutschland überhaupt nicht vorangetrieben wird. Deswegen ist es entscheidend: Was macht der Anbieter darüber hinaus? Engagiert er sich zum Beispiel in den Bau von neuen Energieanlagen, Kraftwerksparks, Solarenergie Windkraftanlagen?“

Nur 13 der 19 getesteten Tarife versprechen das – garantiert durch Zertifikate. Die Tester vergaben aber noch weitere Pluspunkte – wenn der Anbieter noch dazu Eigeninitiative zeigt. „Beispielsweise durch eine Stromsparberatung, indem er die Endkunden auch Strommessgeräte kostenlos zur Verfügung stellt, er kann aber auch Geld in die Hand nehmen und in innovative neue Technologien investieren“, so Vintz.

Aus der Steckdose kommt dann dunkelgrüner Strom am besten noch mit transparenten Hintergrundinformationen für die Verbraucherinnen und Verbraucher. Dieses Öko-Gesamtpaket bieten aber nur wenige. 

„Wir haben festgestellt, dass gerade bei den unabhängigen Ökostromanbietern, wie zum Beispiel Lichtblick, Naturstrom oder Schönau, EWS Schönau die Bedingungen erfüllt sind. Hier bei den drei genannten stimmen dann auch noch die Tarifbedingungen, die haben wir uns auch angekuckt, und die sind ja für den Endverbraucher auch wichtig“, erklärt die Testerin.

Teuer ist guter Ökostrom übrigens nicht. Wer noch die Energie vom Grundversorger bekommt, kann bei einem Wechsel sogar sparen.

Die detaillierten Testergebnisse finden Sie in der Februar-Ausgabe der Zeitschrift „test“ und im Internet unter www.test.de/strom

Quelle: Stiftung Warentest 


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