Artikel vom 01.02.2012, Druckdatum 22.11.2024

Q-Cells SE erzielt grundsätzliche Einigung mit Anleihe-Inhabern

Die Q-Cells SE hat eine grundsätzliche Einigung zur Restrukturierung aller drei ausstehenden Wandelanleihen in einer umfassenden Gesamtlösung erzielt. Nach der Veröffentlichung der Mitteilung am 24. Januar 2012, in der Q-Cells eine zweistufige Finanzrestrukturierung angekündigt hatte, hätten sich wesentliche Inhaber der 2012, 2014 und 2015 fälligen Wandelschuldverschreibungen auf eine für beide Seiten vorteilhafte Lösung geeinigt, so das Unternehmen in einer Pressemitteilung.

Durch den Verzicht auf den mit Unsicherheiten und Risiken behafteten zweistufigen Prozess ermögliche diese Einigung den höchsten Mehrwert für alle Anleiheinhaber und das Unternehmen. Die wesentlichen Anleiheinhaber (wesentliche Inhaber der 2012, 2014 und 2015 fälligen Wandelschuldverschreibungen) und das Unternehmen seien davon überzeugt, dass der umfassende Schuldenabbau, der mit Hilfe der Einigung in einem Schritt erreicht wird, erheblichen Mehrwert für alle Interessensgruppen schaffe, heißt es in der Pressemitteilung weiter. 

Die vorgesehene Lösung liefere die Sicherheit und den Rückhalt für Kunden, Lieferanten, Geschäftspartner und Mitarbeiter, die im derzeitigen Branchenumfeld erforderlich sei. Im Nachgang zu der Transaktion werde Q-Cells mit einer soliden Bilanzstruktur optimal aufgestellt sein, um am erwarteten Wachstum im Photovoltaik Markt zu partizipieren, so das Unternehmen.

Die Einigung sei nach intensiven Gesprächen mit den wesentlichen Anleiheinhabern, die mit ihren signifikanten Anteilen an den Anleihen für die umfassende Restrukturierung stimmten, gelungen. Diese Gespräche hatte das Unternehmen eigenen Angaben zufolge seit Anfang Dezember 2011 geführt. Damit habe Q-Cells einen grundlegenden Meilenstein für die weitere Entwicklung des Unternehmens erreicht. 

Die Einigung sieht nach Angaben des Unternehmens in ihren wesentlichen Eckpunkten folgendes vor: 

- Die Inhaber der Ende Februar 2012 fälligen Wandelschuldverschreibung erhalten nach Abschluss der Finanzrestrukturierung eine Zahlung in Höhe von 20 Millionen Euro. 

- Der nach der Zahlung von 20 Millionen Euro ausstehende Rückzahlungsbetrag und ggf. offene Zinszahlungen auf die Ende Februar 2012 fällige Wandelschuldverschreibung sowie der ausstehende Rückzahlungsbetrag und ggf. offene Zinszahlungen auf die 2014 und 2015 fälligen Wandelschuldverschreibungen unmittelbar vor dem Wandlungstermin sollen zu gleichen Teilen (sogenanntes „pari-passu“) gegen Übernahme nahezu des gesamten Eigenkapitals und im Wege eines Schulden- und Kapitalschnitts (sogenannter Debt-to-Equity-Swap) eingebracht werden. Nach Abschluss der Übernahme des Eigenkapitals werden die Inhaber der 2012, 2014 und 2015 fälligen Wandelschuldverschreibungen gemeinsam mindestens 95 Prozent aller ausgegebenen Aktien der Q-Cells SE halten. 

- Nach einer erfolgreichen Umsetzung der Finanzrestrukturierung kann es weitere Auszahlungen zu gleichen Teilen („pari-passu“) an die Inhaber der 2012, 2014 und 2015 fälligen Anleihen geben, wenn Q-Cells nicht-betriebsnotwendige Unternehmensteile verkaufen und danach noch ausreichende Liquidität vorhalten kann. Auch wenn Zeitpunkt, Höhe und Abschluss dieser Verkäufe mit hoher Unsicherheit behaftet sind, schätzen die Berater des Unternehmens, dass diese Verkäufe von nicht betriebsnotwendigen Unternehmensteilen, die einen minimalen EBIT-Effekt auf die Umsetzung des Geschäftsplans haben, in den nächsten Jahren bis zu 200 Millionen Euro erzielen könnten. 

Nach einer unabhängigen Überprüfung des mittelfristigen Geschäftsplans seien die Anleiheinhaber gemeinsam mit dem Unternehmen zu der Überzeugung gelangt, möglichst hohe liquide Mittel im Unternehmen zu belassen. Damit könne Q-Cells als nahezu schuldenfreies und führendes Unternehmen im wettbewerbsintensiven Photovoltaik Markt agieren.

Wie in der Veröffentlichung vom 24. Januar 2012 mitgeteilt, erwartet das Unternehmen, das zum 31. Dezember 2011 über 304 Millionen Euro liquide Mittel verfügte, im laufenden Geschäftsjahr 2012 ein negatives EBITDA und wird ausreichende liquide Mittel für wichtige Investitionsaufwendungen, verfügungsbeschränkte Barmittel, kurzfristige operative Verluste, saisonale Effekte und Restrukturierungsaufwendungen benötigen. Möglichst viel Liquidität im Unternehmen zu belassen, ermögliche es, das Unternehmen bestmöglich aufzustellen, um die erwarteten positiven Ergebnisse in den Jahren 2013 bis 2015 zu liefern, heißt es in der Pressemitteilung weiter.

Die Umsetzung dieser grundsätzlichen Einigung bedürfe der Zustimmung der Anleiheinhaber, der Aktionärinnen und Aktionäre der Q-Cells SE sowie der involvierten Behörden. Dazu will das Unternehmen die Zustimmung der beteiligten Akteure einholen. Insbesondere bedürfe der Kapitalschnitt der Zustimmung der Aktionärinnen und Aktionäre im Rahmen einer außerordentlichen Hauptversammlung. Q-Cells rechnet mit einer Umsetzung der Finanzrestrukturierung in der zweiten Hälfte dieses Jahres.

Die Finanzrestrukturierung ermögliche es dem Unternehmen, sich weitgehend von Schulden zu befreien und eine solide Bilanzstruktur mit einer hohen Eigenkapitalquote zu schaffen. Als nahezu schuldenfreies Unternehmen wäre Q-Cells in einer einzigartigen Position, um in einem weiterhin anspruchsvollen Solarmarkt als technologisch führender Premiumanbieter wettbewerbsfähig zu sein. Das Unternehmen sei davon überzeugt, dass dies die Grundlage für eine erfolgreiche Weiterentwicklung von Q-Cells als unabhängiges, konkurrenzfähiges Unternehmen ist, in einer mittelfristig von hohem erwarteten Marktwachstum geprägten globalen Photovoltaik Industrie ist, heißt es in der Pressemitteilung abschließend.

Quelle: Q-Cells SE 

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