Artikel vom 09.03.2012, Druckdatum 22.11.2024

„Plattform Energiewende“ am IASS gestartet

Gemeinsam mit Partnern aus Wissenschaft, Politik und Zivilgesellschaft hat das Institute for Advanced Sustainability Studies (IASS) die „Plattform Energiewende“ gestartet, eine Initiative zur Gestaltung einer sicheren Energieversorgung in Deutschland. Mit der Plattform greift das IASS die Empfehlungen der Ethik-Kommission aus dem Mai 2011 auf. Ziel ist es, unabhängig und transdisziplinär zur Energiewende zu forschen.

„Das Gemeinschaftswerk Energiewende ist eine große Chance für den Wirtschaftsstandort Deutschland. Seine professionelle Umsetzung macht ein umfassendes Management erforderlich. Es ist zwingend erforderlich, dass eine derartige Roadmap für die Realisierung der Energiewende baldmöglichst eingesetzt wird“, sagte Prof. Dr. Klaus Töpfer, Exekutivdirektor des IASS und ehemaliger Co-Vorsitzender der Ethik-Kommission „Sichere Energieversorgung“, bei der TPEC-Auftaktveranstaltung im Humboldt-Carré Berlin. „Alle Akteure müssen daran mitwirken. Es ist die Aufgabe, Wissenschaft und Zivilgesellschaft sowie Wirtschaft und Politik einzubinden in einen transdisziplinären Forschungsprozess.“

Ziel der „Plattform Energiewende“ (TPEC, Transdisciplinary Panel on Energy Change) ist es, unabhängig und transdisziplinär zur Energiewende zu forschen; Themen sind beispielsweise neue Energiequellen und Energiespeicher, die Strompreisentwicklung und CO2-Emissionen. Die Plattform knüpft zudem Verbindungen zwischen Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft, dazu finden regelmäßig Foren und Workshops statt. Darüber hinaus ist ein Monitoring zur Umsetzung der Energiewende geplant. Die Ergebnisse der „Plattform Energiewende“ veröffentlicht das Institut für Nachhaltigkeitsforschung jedes Jahr in einem unabhängigen Gutachten.

„Die Energiewende ist ein langfristiges Unternehmen, das vieler und vielfältiger Anstrengungen bedarf. Wissenschaft und Forschung sind in besonderer Weise gefordert, mit neuen, auch unkonventionellen Ideen, Mut zum Risiko und Beharrlichkeit in der Umsetzung beizutragen“, sagte Prof. Dr. Matthias Kleiner, Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft und im Jahr 2011 ebenfalls Co-Vorsitzender der Ethik-Kommission. „Eine in der Zukunft umfassend sichere Energieversorgung in Deutschland benötigt große Fortschritte in den Natur-, Lebens- und Ingenieurwissenschaften, aber ebenso soziale Innovationen, die von den Sozial- und Geisteswissenschaften ausgehen.“

Mit der Plattform greift das IASS die Empfehlungen der Ethik-Kommission aus dem Mai 2011 auf. TPEC wird innovative technologische und sozioökonomische Alternativen aufzeigen, die rechtliche Dimension betrachten und relevante Indikatoren für die Energiewende entwickeln. In einem der ersten Projekte erforscht die „Plattform Energiewende“ die Preisbildung am Strommarkt:

„Wir untersuchen, wie die etablierten Strukturen am Strommarkt zu den Herausforderungen durch erneuerbare Energien passen. Wir müssen und wollen eine vorurteilsfreie Debatte darüber führen, welche Marktsysteme in Deutschland zukunftsfähig sind“, sagte Dr. Kathrin Goldammer, Projektleiterin von TPEC. „Und wir betrachten bei allem auch die europäische Dimension, denn wir haben in Europa eine gemeinsame Klimapolitik, aber es fehlt an einer gemeinsamen Perspektive in der Energiepolitik.“ 

Quelle: Institute for Advanced Sustainability Studies (IASS) e.V.
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