Artikel vom 03.05.2012, Druckdatum 22.11.2024

Panikmache hilft bei der Energiewende nicht weiter

Baden-Württembergs Umweltminister Franz Untersteller mahnt angesichts aktueller Berichterstattung über eine bevorstehende „Kostenexplosion für Ökostrom“ eine Versachlichung der Debatte um die Folgen der Energiewende an und warnt davor, die Bevölkerung durch eine polemische Wortwahl zu verunsichern: „Die Bundesregierung hat die stromintensiven Industrien von der EEG Umlage weitgehend befreit. Dass diese Kosten nunmehr insbesondere von den privaten Haushalten zu tragen sind und sich die EEG Umlage für sie entsprechend erhöht, ist logische Folge dieser Entscheidung.“

Außerdem sei klar, dass es die Energiewende nicht zum Nulltarif geben werde. „Aber wenn jetzt veröffentlichte Studien einen Preisanstieg für Strom von 25,9 auf 29 ct/kWh bis zum Jahr 2020 vorhersagen, bedeutet dies einen Anstieg von 12 Prozent in acht Jahren oder rund 1,5 Prozent pro Jahr – dies liegt deutlich unter der von der Europäischen Zentralbank akzeptierten jährlichen Inflationsrate von 2 Prozent.“ Für einen durchschnittlichen vier-Personen-Haushalt mit einem jährlichen Verbrauch von 3.500 kWh würde dies im Jahr 2020 Mehrkosten in Höhe von 108,50 Euro oder rund 9,- Euro im Monat gegenüber heute ausmachen.

„Hierbei von einer „Kostenexplosion“ zu sprechen, halte ich für maßlos übertrieben“, so der baden-württembergische Minister für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft. Nicht zu vergessen sei zudem, dass der Verbraucherpreisindex für Strom im vergleichbaren Zeitraum in der Vergangenheit von 2003 bis 2011 von 92,6 auf 132,3 Punkte, also um rund 43 Prozent oder 5,4 Prozent jährlich, gestiegen sei.

Quelle: Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg

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