Artikel vom 05.05.2012, Druckdatum 22.11.2024 | |
Frühjahrscheck auf dem Dach sichert gute Erträge Für Photovoltaik und Solarwärmeanlagen gilt: Im Sommer ist Erntezeit. Voraussetzung ist jedoch, dass Herbst und Winter keine Schäden hinterlassen haben. Mit dem Beginn des Frühjahrs, wenn es wärmer wird und die Sonne länger scheint, sollten Hausbesitzerinnen und Hausbesitzer daher den Betrieb ihrer Solaranlage überprüfen. Das rät Claudia Rist vom Landesprogramm Zukunft Altbau. Es gibt zwei Arten von Solaranlagen: In solarthermischen Kollektoren wird die Sonnenstrahlung in Wärme umgewandelt und durch Rohre zum Speicher in den Keller transportiert. Sie erzeugen bis zu zwei Drittel der jährlich zur Warmwasserbereitung benötigten Wärme; im Sommer können sich die Besitzer sogar vollständig mit solarem Warmwasser versorgen, ohne die Heizung dafür zu nutzen. In den Übergangszeiten Frühling und Herbst können manche Solarthermie Anlagen außerdem die Raumheizung unterstützen. Profitabel sind thermische Anlagen vor allem in Verbindung mit einer guten Gebäudedämmung, raten Expert/innen. Photovoltaik-Anlagen produzieren Strom Sie erreichen in der Zeit zwischen Mai und August die höchsten Erträge, liefern aber auch an klaren Wintertagen Strom Der Strom wird vorrangig zur Deckung des Eigenbedarfs im Haus genutzt, die Überschüsse werden in das Netz eingespeist. Am besten für Solaranlagen eignen sich nach Süden gerichtete Dächer. Verschattungen etwa durch Bäume mindern den Ertrag. Welche Technik für den Einzelfall am besten ist und welche Fördermöglichkeiten bestehen, wissen Energieberater aus der Region. Bereits ab April bringen Solarwärme-Kollektoren und Photovoltaik Module gute Erträge. „Es lohnt sich nachzusehen, ob Verschmutzungen der Fläche vorliegen, erkennbare Schäden durch Schnee und Eis entstanden sind, alle Anschlüsse funktionieren und die sekundären Anlagen wie Umwälzpumpe oder Wechselrichter in Ordnung sind”, so Rist. Daher sollten Vorkehrungen zur Sicherung des Ertrags in der schönen Jahreshälfte getroffen werden. „Ist das nur ungenügend oder sogar gar nicht der Fall, drohen Einbußen bei der Leistung und damit bei der nachhaltigen Deckung der Energieversorgung”, sagt Ulrich König vom Energieberatungszentrum Stuttgart (EBZ). „Es empfiehlt sich daher eine regelmäßige Überprüfung, am besten nach dem Winter.” Für Solarthermie Anlagen etwa sollte eine Inspektion jährlich, eine Wartung alle drei bis fünf Jahre durchgeführt werden. Der Abschluss eines Inspektions- und Wartungsvertrags sei empfehlenswert. Auch bei wartungsärmeren Photovoltaik Anlagen sollte eine regelmäßige Kontrolle stattfinden. Viele Hausbesitzerinnen und Hausbesitzer machen das bei ihren Anlagen bislang nicht und riskieren damit finanzielle Einbußen. Die Kosten für eine Prüfung sind niedrig und haben sich bald wieder eingespielt. Auf Nummer sicher gehen Hausbesitzerinnen und Hausbesitzer, wenn die Inspektion oder Wartung durch einen Fachmann oder eine Fachfrau vorgenommen wird. Der oder die prüft beispielsweise auch, ob der Wärmeträger noch genügend frostsicher ist und entlüftet bei Bedarf die Anlage Das Land Baden-Württemberg beispielsweise fordert den nachhaltigen Einsatz von Energie: Seit 2010 sieht das Erneuerbare-Wärme-Gesetz vor, dass bei einem Heizungsaustausch künftig zehn Prozent des Wärmebedarfs von bestehenden Wohngebäuden über erneuerbare Energien abgedeckt werden. Bei der Solarthermie benötigen die Besitzer/innen 4 Quadratmeter Kollektorfläche pro hundert Quadratmeter Wohnfläche, um den 10 Prozent-Anteil zu erreichen. Belegt eine Photovoltaik Anlage das Dach bereits komplett, sind die Anforderungen ebenfalls erfüllt. Auskunft zu Erneuerbaren Energien für Wohngebäude gibt es auch beim kostenfreien Beratungstelefon von Zukunft Altbau 08000 12 33 33 oder unter www.zukunftaltbau.de. Zukunft Altbau informiert Wohnungs- und Hauseigentümer/innen neutral über den Nutzen energieeffizienter Altbaumodernisierung und über Fördermöglichkeiten. Das Programm des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg hat seinen Sitz in Stuttgart und wird von der Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg (KEA) umgesetzt. Quelle: Zukunft Altbau, Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg (KEA) |