Artikel vom 15.05.2012, Druckdatum 22.11.2024 | |
Q1 2012: Conergy zeigt sich mit Restrukturierungsprogramm zufrieden Die Hamburger Conergy AG sieht im 1. Quartal 2012 erste Erfolge aus der strategischen Neuausrichtung als Systemanbieter sowie den bereits 2011 umgesetzten Restrukturierungsmaßnahmen. Die Ergebnisqualität und wichtige Finanzkennziffern hätten sich in den ersten drei Monaten 2012 verbessert, so das Unternehmen. Dennoch fielen Umsatz und Ertrag unter Vorjahresniveau. Dank der reduzierten Fertigungstiefe mit dem aktuellen Setup in der Modulproduktion in Frankfurt (Oder) habe Conergy seine Flexibilität hingegen deutlich erhöht und die Rohertragsmarge im Jahresvergleich stabil gehalten, heißt es in der entsprechenden Pressemitteilung. Durch die verbesserten Kostenstrukturen habe Conergy die EBITDA-Verluste um ein Drittel reduziert. Der Netto-Cashflow im ersten Quartal sei positiv. Das sei der beste Wert in einem Auftaktquartal seit dem Börsengang 2005, so Conergy. „Wir sind auf dem richtigen Weg“, sagte Conergy-CEO Dr. Philip Comberg. „Mit unserer strategischen Neuausrichtung haben wir Kosten reduziert und uns flexibler aufgestellt, was zu einem verbesserten operativen Ergebnis beigetragen hat. Unsere Bestände haben wir auch im ersten Quartal weiter niedrig gehalten und dadurch einen positiven Netto-Cashflow erzielt. Wir sind sicher erst am Anfang des Weges und uns ist klar, dass wir nicht alle positiven Entwicklungen linear fortschreiben können – aber wir kommen voran und sind überzeugt, dass wir Conergy als Systemanbieter zurück in die Erfolgsspur bringen.“ Das Preiseniveau im 1. Quartal 2012 lag mehr als 40 Prozent unter dem des Vorjahresquartals, meldet das Unternehmen weiter. Dieser Einbruch habe sich bei der Umsatzentwicklung deshalb deutlich bemerkbar gemacht. Mit 98 Millionen Euro im ersten Quartal lag der Umsatz unter Vorjahresniveau (Q1 2011: 163 Millionen Euro). Erfreulich sei die Volumensteigerung im deutschen Heimatmarkt sowie in den asiatischen und amerikanischen Wachstumsmärkten gewesen. Demgegenüber stand jedoch ein Volumenrückgang in Europa, so dass die gesamte Absatzmenge im Vergleich zum Vorjahr leicht von 80 auf 70 Megawatt zurückging. Grund hierfür seien negative Einflüsse in den europäischen Auslandsmärkten insbesondere in Griechenland, Spanien und Italien. Hier wirkten sich Unternehmensangaben zufolge die Finanz- und Schuldenkrise und die damit verbundene zögerliche Vergabe von Krediten aus. Zudem hätten schlechte Wetterbedingungen und die anhaltenden Förderdiskussionen in Conergys zweitgrößtem Solarmarkt Italien sowie das von der spanischen Regierung ausgerufene Moratorium die Volumenentwicklung im ersten Quartal beeinflusst. Insgesamt lag demnach das Volumen in Europa 17 Prozent unter Vorjahresniveau bei einem Umsatz von 65 Millionen Euro (Q1 2011: 121 Millionen Euro). In den asiatischen und amerikanischen Wachstumsmärkten steigerte Conergy seine Absatzmengen um 2 Prozent und erzielte insgesamt einen Umsatz von 34 Millionen Euro (Q1 2011: 42 Millionen Euro). In Deutschland profitierte Conergy von der Sonderkonjunktur und steigerte die Absatzmenge im Heimatmarkt um mehr als die Hälfte im Vergleich zum Vorjahresquartal. Damit konnte Conergy den Preisverfall teilweise ausgleichen und erzielte eigenen Angaben zufolge einen Umsatz von 29 Millionen Euro (Q1 2011: 34 Millionen Euro). Die Umsatzreduzierung ist somit im Wesentlichen auf die Einstellung der Lohnfertigung für Dritte bei der Solarmodulfabrik in Frankfurt (Oder) zurückzuführen. Hier wurden im 1. Quartal 2011 noch Umsätze von rund 6 Millionen Euro erzielt. Der Auslandsanteil lag demnach bei über 70 Prozent. Trotz des massiven Preisverfalls im Vergleich zum 1. Quartal 2011 habe Conergy durch die reduzierte Fertigungstiefe mit dem aktuellen Setup in seiner Modulproduktion in Frankfurt (Oder) eine im Vorjahresvergleich stabile Rohertragsmarge von 21 Prozent (Q1 2011: 21 Prozent) erzielt, heißt es in der Pressemitteilung weiter. Diese haben man vor allem im Vergleich zum Gesamtjahr 2011 erheblich steigern können, dort lag sie mit durchschnittlich knapp 17 Prozent noch 4 Prozentpunkte niedriger. Die im Zuge der neuen Unternehmensstrategie reduzierten Strukturkosten hätten sich ebenfalls positiv auf das operative Ergebnis ausgewirkt. Mit einem EBITDA von -8 Millionen Euro habe Conergy seine Vorjahresverluste um rund ein Drittel reduziert (Q1 2011: -12 Millionen Euro). Das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) lag bei -12 Millionen Euro (Q1 2011: -18 Millionen Euro), das Konzernergebnis nach Steuern aus fortzuführenden Geschäftsbereichen bei -15 Millionen Euro (Q1 2011: -22 Millionen Euro). Dabei erwirtschaftete Conergy eigenen Angaben zufolge erstmals seit dem Börsengang 2005 in einem ersten Quartal einen positiven Netto-Cashflow von 5 Millionen Euro (Q1 2011: -57 Millionen Euro), was eine erhebliche Verbesserung um 62 Millionen Euro bedeutet. Basis für diese erfreuliche Entwicklung war unter anderem ein weiterhin striktes Working Capital Management. „Förderdiskussionen in Europa sowie die anhaltende Schuldenkrise haben sich im 1. Quartal auf unsere Umsätze ausgewirkt“, sagte Comberg. „Das 2. Quartal ist gut angelaufen und wir sehen hier im Vergleich zum Jahresauftakt eine positive Volumen- und Umsatzentwicklung. Dank der Effekte aus unseren Restrukturierungsmaßnahmen liegen wir im Plan und sind deshalb verhalten zuversichtlich, dass wir die uns gesetzten Ziele erreichen können.“ Für das zweite Quartal hat Conergy vier neue Großprojekte mit einer Gesamtleistung von 16 Megawatt in Deutschland in der Pipeline. Mit den Stadtwerken Trier baut der Systemanbieter seine langjährige Zusammenarbeit aus und errichtet zwei insgesamt 2,2 Megawatt starke Kraftwerke. Zwei weitere Großprojekte mit 10,4 und 3,3 Megawatt setzt Conergy gemeinsam mit privaten Investoren um. Für das Jahr 2012 erwartet der Vorstand einen Umsatz unter Vorjahresniveau sowie ein EBITDA, das sich auf einen niedrigen positiven Wert verbessert. Quelle: Conergy AG
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