Artikel vom 11.06.2012, Druckdatum 22.11.2024

KACO new energy GmbH: Statement zum Photovoltaik-Vermittlungsausschuss

Zu den laufenden Verhandlungen im Vermittlungsausschuss zum EEG 2012 stellt Ralf Hofmann, Geschäftsführer der KACO new energy GmbH (Neckarsulm), fest: „Die im Entwurf geplanten Vergütungskürzungen sind inakzeptabel: Schon in Vergessenheit scheint geraten, dass die Branche das Jahr 2012 mit einer 15-prozentigen Kürzung beginnen musste. Mit den – bereits für April geplanten – zusätzlichen Reduktionen bedeutet dies eine kumulierte Kürzung von über 40 Prozent in kürzester Zeit! Dies ruiniert vor allem den Produktionsort Deutschland – was für ein Bärendienst der eigenen Regierung.“

Hofmann plädiert dafür, die Vergütungsklassen zwischen 10 und 1000 kW nicht abrupt abzuschaffen: „Die gesamte Leistungsstrecke von 10 bis 1000 kW bei der Vergütung über einen Leisten zu schlagen, ist alles andere als zielführend. Gerade die sehr sinnvollen Installationen auf gewerblichen und kommunalen Gebäuden wie Busbahnhöfen oder Schulen werden damit massiv behindert. Aus Sicht eines Herstellers ist zudem anzumerken: Entwicklungsarbeit und Materialeinkauf geschehen langfristig und zielgenau auf die existierenden Regelwerke hin. Abrupte Änderungen sind für die fertigende Industrie lebensgefährlich, sie vernichten investierte Arbeitszeit und Kapital in deutschen Solarunternehmen.

Weder das Ziel, kontinuierlich abnehmende Mengen zu installieren, noch das Gesamtziel im Energiekonzept der Bundesregierung von nicht einmal 40 GW bis 2020 passen zum Vorhaben, eine Vollversorgung mit erneuerbaren Energien zu erreichen. Völlig ausgeblendet werden dabei die Vorzüge der Photovoltaik als „Vor-Ort-Energie“, die im Siedlungsbereich direkt am Ort des Entstehens verbraucht wird. Will man tatsächlich bis 2050 unseren Strombedarf durch erneuerbare Energien decken, muss der Anteil der Photovoltaik ca. 30 % betragen – und das sind keine 40 oder 100 GW, sondern 203 GW. Damit ist auch klar, dass die Obergrenze von 10 MW für Großanlagen gestrichen werden muss.

Bei einer Vergütung unterhalb der Bezugskosten für Netzstrom ergibt sich eine Neuverteilung des Stromverbrauchs automatisch. Mit einer rechtlich fragwürdigen und in der technologischen Umsetzbarkeit konfusen Zwangslösung kommt man keinen Schritt weiter. Deutlich sinnvoller sind richtig gesetzte Anreize, zum Beispiel ein Speicherbonus.

Klug gewählt, entlastet ein Bonus für gespeicherte elektrische Energie die Netze und treibt eine zukunftsweisende Technologie voran, die zur Vollintegration der erneuerbaren Energien unumgänglich ist. Wir schlagen einen Mechanismus vor, der die gespeicherte Kilowattstunde vergütet in Abhängigkeit von der eingesetzten Technologie und der Herkunft der Komponenten, zum Beispiel 10 Ct/kWh für Lösungen mit Bleibatterien, 12 Ct/kWh für Technologien auf Basis von Lithium-Ionen-Speichern und 13 Ct/kWh für Lithium-Ionen-Speicher aus deutscher Produktion.“

Quelle: KACO new energy GmbH

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