Artikel vom 26.06.2012, Druckdatum 22.11.2024 | |
DGS: Sieben Wahrheiten über Solarstrom Am 20. Juni veröffentlichte Bild-online die sogenannten 7 bitteren Wahrheiten über Öko-Strom: „Zu viel, zu teuer und am Ende lachen die Chinesen“. Für steigende Strompreise und den teuren Ausbau der Stromnetze wird hauptsächlich der Ausbau der Photovoltaik verantwortlich gemacht. Die Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie e.V. (DGS) möchte daher einige wenig beachtete Aspekte in den Vordergrund der Diskussion bringen. Hier ihre „7 Wahrheiten zu Solarstrom“. Die BILD-Redakteure Angi Baldauf und Jan W. Schäfer schrieben am 20. Juni 2012: „Immer neuer Ärger um Ökostrom! Umweltminister Peter Altmaier räumte gestern in BILD große Probleme ein. Millionen Deutsche sind sauer, dass u. a. die Energie aus Wind, Sonne etc. permanent die Strompreise nach oben treibt – bis 2020 womöglich um weitere 25 %. Ökostrom – BILD nennt sieben irre Wahrheiten.“ Die Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie e.V. (DGS) dazu: „In den vergangenen Tagen und Wochen ist die Solarstromerzeugung in der Öffentlichkeit unter Beschuss geraten. Sie wird für steigende Strompreise und den teuren Ausbau der Stromnetze verantwortlich gemacht. Die DGS möchte daher einige wenig beachtete Aspekte in den Vordergrund der Diskussion bringen, hier unsere 7 Wahrheiten zu Solarstrom. Wir haben uns dabei nicht 1:1 auf die BILD-„Thesen“ bezogen und bisweilen auch ein wenig weiter ausgeholt. Auch haben wir uns aus aktuellem Anlass zunächst auf die Photovoltaik beschränkt, andere Energieerzeugungen sowie die Energiewende auf der Wärmeseite sind für die DGS deshalb jedoch nicht nachrangig zu betrachten. 1. Sauberer Strom Jede Kilowattstunde Solarstrom muss nicht konventionell erzeugt zu werden. Die Stromerzeugung erfolgt CO2-frei. Die Luft bleibt sauber, es entsteht kein gefährlicher radioaktiver Abfall. 2. Es gibt zu wenig Ökostrom Die Gesellschaft hat sich – nicht erst seit Beschluss der Energiewende – darauf verständigt, die Energieerzeugung der Zukunft auf Erneuerbare Energien umzustellen. Diese Entwicklung ist in den letzten Jahren in Deutschland und verschiedenen anderen europäischen Ländern dynamisch verlaufen. Noch immer emittiert Deutschland zu viel CO2, noch immer sind wir zu sehr abhängig von teuren Energieimporten. Der Anteil von erneuerbarem Strom muss daher weiter ausgebaut werden. 3. Solarstrom gibt’s nicht zum Nulltarif Die EEG Umlage ist in den vergangen Jahren gestiegen, ein Großteil davon kam der Solarstromerzeugung zu gute. Schaut man sich die Entwicklung der Strompreise der vergangenen Jahre an, stellen sich folgende Fragen: Warum sind beim Strom Erzeugung, Transport, und Vertriebskosten auch schon vor der Energiewende stetig gestiegen? 4. Neue Solaranlagen belasten den Strompreis kaum Die Einspeisevergütung lag im Jahr 2004 bei 57,4 Cent pro Kilowattstunde, ab Juli sollen es nach der EEG Novellierung weniger als 19 Cent pro Kilowattstunde sein. Die Förderung wurde Jahr für Jahr zurückgefahren. 5. Belastung der Haushalte Betrachtet man den Strompreis genauer, so stellt man fest, dass sich zum Beispiel die Steuern seit 2000 anteilig verdoppelt haben. Wird derzeit über einen Sozialausgleich beim Strompreis diskutiert, so wäre das das effektivste Werkzeug, bei der steuerlichen Belastung eine Änderung vorzunehmen. 6. Asiatische Hersteller profitieren Eine Untersuchung des DGS-Fachausschuss Photovoltaik hat vor kurzem aber gezeigt, dass bei einer aktuell errichteten Solarstromanlage ein Wertschöpfungsanteil von rund 70 Prozent in Deutschland verbleibt. Insgesamt rund 130.000 Arbeitsplätze wurden in Deutschland rund um die Solarstromanlagen geschaffen. 7. Innovationen Die größte Hausaufgabe für die Solarenergie war in den vergangenen Jahren das Erreichen der Wirtschaftlichkeit des Solarstromes im Vergleich zur konventionellen Stromerzeugung. Dieses Ziel ist zum Greifen nahe. Diese Vorteile sprechen für eine Novellierung des EEG mit Augenmaß, um die Branche nicht abzuwürgen. Der Solarstrom trägt maßgeblich zur Energiewende bei!“ Die ausführliche Stellungnahme können Sie hier herunterladen. Quelle: Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie e.V. (DGS) |