Artikel vom 23.12.2005, Druckdatum 22.11.2024

Sonnenenergie macht satt

Mehr und mehr sieht man auf Deutschlands Dächern große und kleine Solaranlagen, die Attraktivität von Sonnenstrom und -wärme steigt mit den Preisen der konventionellen Stromversorger. Doch nicht nur in Deutschland profitieren immer mehr Menschen von der Energie, die aus der Sonne kommt: Der Verein „Solar Power Nepal e.V.“...

... setzt sich dafür ein, dass mittellose Familien und Gemeinschaftseinrichtungen wie Hospitäler, Lepraprojekte oder Klöster in den ärmsten Regionen Nepals mit Solarkochern ausgestattet werden können. Nepal, das Land mit dem höchsten Berg der Erde, dem Mount Everest, ist gekennzeichnet von einem großen Einkommensgefälle. Die Menschen in den Dörfern leben meist sehr arm, in den Städten gibt es sowohl viel Armut als auch großen Reichtum. Der technische Fortschritt hat in den Städten bereits Einzug gehalten, auf dem Land leben die Familien noch sehr einfach. Das bringt große Verwerfungen mit sich.

Im Tiefland von Nepal gibt es große Flüchtlingslager, in denen circa 100.000 Menschen leben, die vor etwa zehn Jahren aus ethnischen Gründen aus Bhutan ausgewiesen wurden und seitdem auf die versprochene Eingliederung bzw. Rückführung warten. Die Lebensbedingungen in diesen Lagern sind teilweise sehr primitiv. Die Menschen dort sind häufig völlig mittellos. Ihre Nahrung kochen sie zumeist auf Holzfeuern, das Holz dafür beschaffen sie sich in den umliegenden Wäldern.

Das vorrangige Ziel von „Solar Power Nepal e.V.“ ist deshalb, möglichst viele dieser Familien mit einem Solarkocher auszustatten, um der Abholzung der Wälder entgegenzuwirken. Da die Solarkocher direkt vor Ort hergestellt werden, schafft die Initiative zudem Arbeits- und Ausbildungsplätze und leistet so einen Beitrag für die regionale Weiterentwicklung. Die Solarwerkstatt in Patan/Sanepa – Kathmandu ist ein Gemeinschaftsprojekt eines nepalesischen Partners und des Allgäuers Karl Kölle, der im Januar 1997 auf Bitte der EG Solar Altötting nach Kathmandu gereist war, um das Centre for Rural Technology bei der Produktion von Solarkochern zu beraten.

In der Solarwerkstatt wird der Solarkocher vom Typ SK 14 Koe hergestellt, der im Grunde eine einfache Parabolspiegelschüssel mit Reflektorblechen aus Aluminium ist. Die Reflektorbleche sind einzeln austauschbar, was den Solarkocher extrem wartungsfreundlich macht. Die Spiegel bündeln das Sonnenlicht auf einen bestimmten Punkt, über dem sich die Aufhängung für den Topf befindet. Mit einer Leistung von circa 600 Watt (bei voller Sonneneinstrahlung) kann der Solarkocher SK 14 Koe eine Familie mit 6 bis 10 Personen täglich mit zwei warmen Mahlzeiten versorgen. Nicht zuletzt ist der Solarkocher ein Beitrag zur Hygiene und Gesundheitsvorsorge, weil er die Menschen in die Lage versetzt, ihr Trinkwasser abzukochen. Derzeit beträgt der Preis für einen Solarkocher des Typs SK 14 Koe 250 Euro. Eine Summe, die die völlig Mittellosen niemals aufbringen können. Deshalb ist das Solarprojekt dringend auf Spenderinnen und Spender angewiesen. (Weitere Informationen zum Projekt unter: www.solarpowernepal.de)

Autorin: Petra Forberger für www.solarportal24.de













 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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