Artikel vom 06.07.2012, Druckdatum 22.11.2024 | |
Trinkwasser aus Wind und Sonne Wasser wird weltweit immer knapper. Genauer gesagt: Trinkwasser. Denn obwohl die Erde ein blauer Planet ist, wird sauberes, trinkbares Süßwasser zunehmend zur Mangelware. Salziges oder verschmutztes Wasser muss energetisch aufwändig zu Trinkzwecken aufbereitet werden. Die Smart Power Electronics GmbH & Co. KG entwickelt nun ein System zum Betrieb von Wasseraufbereitungsanlagen, das ausschließlich mit Wind- und Sonnenergie gespeist wird. Das Land Schleswig-Holstein fördert dieses Projekt mit knapp 200.000 Euro. „Regenerativ und robust – dieses System leistet einen Beitrag zur klimaschonenden Trinkwasserversorgung von Menschen überall auf der Welt. Es eignet sich besonders für die Trinkwasseraufbereitung in weniger entwickelten oder abgelegenen Regionen“, erklärt Dr. Bernd Bösche, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung und Technologietransfer Schleswig-Holstein GmbH (WTSH). Das Besondere ist, dass dieses umweltschonende System völlig auf einen Verbrennungsmotor verzichtet. Das intelligente Strommanagementsystem und effiziente Speicher sorgen dafür, dass dieser Anlage der Strom nie ausgeht – selbst wenn einmal kein Wind weht oder nur wenig Sonne scheint. Und wenn einmal mehr Wind- und Solarstrom anfällt, als für die Wasseraufbereitung benötigt wird, kann dieser auch für andere Zwecke verbraucht werden, wie den Betrieb von Kühlanlagen, die Nutzung von Elektromobilität vor Ort und ähnlichem. Nicht nur die kleine Windkraftanlage und die Photovoltaik Anlage sollen sich durch ihre Robustheit auszeichnen, auch die Wasseraufbereitungsanlage soll besonders wartungsarm sein. Integriert wird das Gesamtsystem in einen Container. „Aufbau, Transport und Installation sollen einfach und sicher sein – wichtige Voraussetzungen für eine dezentrale Trinkwassergewinnung auch unter ungünstigen Bedingungen“, erläutert Bösche das Konzept. Der modulare Aufbau der Wasseraufbereitungsanlage sorgt zudem dafür, dass im Falle der Störung oder des Austausches eines Moduls die restlichen Module weiterarbeiten und somit die Trinkwassergewinnung gesichert ist. Das geförderte Vorhaben soll bis zum Jahr 2017 bei der Smart Power Electronics GmbH & Co. KG 19 neue Arbeitsplätze schaffen und drei bestehende Arbeitsplätze sichern. Info: Zukunftsprogramm Wirtschaft In das Zukunftsprogramm Wirtschaft fließen im Zeitraum 2007 – 2013 rund 704 Millionen Euro für die wirtschafts- und regionalpolitische Förderung in Schleswig-Holstein, davon rund 374 Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE), rund 208 Millionen Euro aus der Bund-Länder-Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) sowie ergänzenden Landesmitteln in Höhe von rund 122 Millionen Euro. Quelle: Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Technologie Schleswig-Holstein |