Artikel vom 07.08.2012, Druckdatum 22.11.2024

Wie der Photovoltaik-Strom in den Keller kommt

Die Lage am Energiemarkt hat sich gewandelt, Photovoltaik als reines Finanzprodukt war gestern. Wer sich heute für eine Photovoltaik Anlage interessiert, hat andere Gründe. „Unsere Kunden wollen unabhängiger von Energiekonzernen sein. Und vor allem wollen sie sich gegen unkalkulierbare Energiepreisentwicklungen absichern“, sagt Christopher Seng, Leiter Business Development bei der relatio Unternehmensgruppe (Balingen). Und ganz nebenher schont dies auch noch die Umwelt.

Denn Entscheidungen, betont Seng, trifft man heute selbst – egal wo. Viele Stromkundinnen und -kunden entscheiden sich mittlerweile bewusst gegen die Versorgung durch große Energiekonzerne und wählen den Weg in die Strom Autarkie. Dabei hilft - unter anderem - die Photovoltaik

Dass sich der Energiemarkt gewandelt hat, ist hinlänglich bekannt, genauso der Aspekt, dass die Energiewende fest sitzt in einem Gewirr politischer Diskussionen. Das führte Christopher Seng bei einer gut besuchten relatio-Vortragsreihe in Balingen aus. Aspekte wie die Industrialisierung in Fernost, die globale Rohstoffverknappung oder die zur Neige gehenden fossilen Energieträger sorgen dafür, dass die Strompreise für viele zum unkalkulierbaren Zukunftsrisiko werden.

„Deshalb erkennen immer mehr Menschen, dass man dem politischen Wirrwarr nur entkommen kann, indem man seinen Strom selbst erzeugt – und das am besten mit einer Technologie, die keine Rohstoffe benötigt. Und da bietet sich die Photovoltaik bisher als einzige Lösung an“, so Seng. Es steht dabei im Vordergrund, die zur Selbstversorgung benötigte Energie bedarfsgerecht bereitzustellen und direkt zu nutzen. „Deshalb war es in sich nur schlüssig, dass sich relatio nach optimalen Speicherlösungen umgesehen hat“, führt Christopher Seng aus. 

Das Prinzip ist einfach wie genial: Während solarer Einstrahlung versorgt die Photovoltaik Anlage Verbraucher und Energiespeicher. Der Überschuss wird ins Netz eingespeist und zur Aufladung der Batterie verwendet. Scheint die Sonne nicht, bedienen sich die Verbraucher aus dem Energiespeicher und vermeiden dadurch, dass sie Strom aus dem öffentlichen Netz beziehen müssen. 

„Wenn man die Kosten der Investition für Anlage und Speicher durch die während der Laufzeit erzeugten Kilowattstunden teilt, kommt man auf einen Strompreis, der deutlich günstiger ist die heutige herkömmliche Versorgung durch ein Energieunternehmen. Das Beste daran ist, dass dieser neue Strompreis risikofrei festgeschrieben ist für die nächsten Jahrzehnte“, bilanziert Seng und liefert ein Beispiel aus dem Alltag: „Man kann sich das in etwa so vorstellen: Man investiert in ein Auto 10.000 Euro mehr beim Kauf und muss dafür nie mehr Sprit kaufen.“

Zur Speicherung werden übrigens keine althergebrachten Blei-Akkumulatoren verwendet, sondern nicht brennbare Lithium-Ionen-Akkus. Die Vorteile: Diese sind langlebig, berührungssicher, wartungs- und schwermetallfrei. „Der Überbegriff für die neue Akku-Generation“, schwärmt Seng. Bestehende Photovoltaik Anlagen lassen sich mit Speichersystemen nachrüsten – wer noch keinen Solarstrom erzeugt, der kann jetzt rentabel in ein Komplettsystem – Photovoltaik Anlage mit Speicher – investieren.

Mit dem Osnabrücker Unternehmen E3/DC pflegt relatio eigenen Angaben zufolge seit der Entwicklung einen partnerschaftlichen Austausch. Dessen modular aufgebautes Speichersystem „E3/DC S10“ biete eine nutzbare Kapazität zwischen 4,05 und 8,10 kWh. Steuerbar ist die Speicheranlage über Touchscreen und PC oder Smartphone. Außerdem setzt relatio die „PLATINUM battery“ vom Allgäuer Elektronikkonzern Diehl ein. Letztere arbeitet mit Lithium-Eisenphosphat-Modulen, verfügt über eine nutzbare Kapazität von 3,2 bis 28,7 kWh und ist ebenfalls über Touchscreen und PC oder Smartphone steuerbar. 

Die seit Jahren gängige Frage: „Photovoltaik – lohnt sich das überhaupt noch?“ beantwortet Christopher Seng mit einem klaren „Ja“. Neben der Wirtschaftlichkeit der Photovoltaik – insbesondere in Kombination mit Speichersystem zählt vor allem auch die Vernunft: „So lange die atomare Entsorgungsfrage nicht gelöst ist, kann man nicht so tun, als wäre Atomkraft eine moralisch vertretbare Energiequelle.“ 

Quelle: relatio RT Süd GmbH
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