Artikel vom 24.08.2012, Druckdatum 22.11.2024 | |
Erneuerbare Energien sind keine Preistreiber Die steigenden Stromkosten werden aktuell wieder in den Mittelpunkt einer konzertierten Kampagne gegen den weiteren Ausbau der Erneuerbaren Energien und gegen die Energiewende geführt. Eine von der Bundestagsfraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN in Auftrag gegebene Studie zeigt nun, dass der Atomausstieg und die Energiewende nicht die Strompreistreiber sind. Alleine im letzten Jahr sind die Strompreise vor allem wegen wachsendem Photovoltaik und Windstrom im Börsenhandel um 10 bis 20 Prozent gesunken, diese Preissenkungen sind aber nicht an die Verbraucherinnen und Verbraucher weitergegeben worden. Die Studie „Auswirkungen sinkender Börsenstrompreise auf die Verbraucherstrompreise“ belegt, dass es ein Entlastungspotenzial für die privaten Haushalte von 500 Millionen Euro für das Jahr 2013 gegenüber 2012 gibt. Dazu erklärt Hans-Josef Fell, Sprecher für Energie der Bundestagsfraktion Bündnis 90/ Die Grünen: „Die großen Energiekonzerne behalten die kostensenkenden Faktoren der Erneuerbaren Energien also lieber in den eigenen Taschen. Mit einem prognostizierten Rekordgewinn von 19 Milliarden Euro in 2012 dürften E.on und RWE aber genug Kleingeld in der Tasche haben, die Strompreise für die Verbraucherinnen und Verbraucher zu senken. Gerade Stromkunden mit geringem Einkommen sind die Leidtragenden der Profitgier der Stromkonzerne.“ Die Bundesregierung schaue diesem unsozialen Treiben der Stromkonzerne tatenlos zu. Schlimmer noch, mit täglichen Wortmeldungen in den Medien gegen den angeblichen Strompreistreiber Ökostrom beteilige sich Schwarz-gelb aktiv an der Kampagne gegen die Erneuerbaren Energien, so Fell weiter. „Zusätzlich unterstützt sogar noch die Schwarz-gelbe Bundesregierung die Umverteilung von Arm zu Reich mit Hilfe des Strompreises. Immer weitere Unternehmen werden von der EEG Umlage befreit, womit die restlichen Stromkunden immer stärker belastet werden. Hier hilft nur eins: Die Verbraucherinnen und Verbraucher müssen verstärkt den Stromanbieter wechseln, am besten zum Ökostromhändler. Wenn die Wechselquote steigt, werden die Stromkonzerne merken, dass man dieses Kundensegment bei Preissenkungen nicht weiter aussparen darf. Es darf nicht sein, dass einkommensschwache Haushalte die Netzentgelte und die Finanzierung der Erneuerbaren Energien für die stromintensive Industrie mit bezahlen“, empört sich der Bundespolitiker. Diese verdeckte indirekte Subventionierung nähere sich rasant der 100 Euro Marke im Jahr, die ein typischer Haushalt für ein Chemie- oder Zementunternehmen mitbezahle. Quelle: Hans-Josef Fell, MdB |