Artikel vom 17.09.2012, Druckdatum 22.11.2024 | |
Q.Cells: Sozialplan steht - Weniger Kündigungen Insolvenzverwalter und Betriebsrat der insolventen Q-Cells SE (Bitterfeld-Wolfen) haben sich offenbar auf einen Sozialplan geeinigt. Statt – wie Ende August angekündigt – rund 1.250 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter will die Hanwha Gruppe über 1.300 der Q-Cells-Beschäftigten übernehmen, um den Geschäftsbetrieb erfolgreich weiterführen zu können. 199 zu kündigende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können zum 1. Oktober in eine Transfergesellschaft wechseln oder erhalten eine Abfindung. 80 Prozent der Arbeitsplätze würden damit erhalten beliben, heißt es in einer Pressemitteilung. „Angesichts der Umstände ist das ein wirklich gutes Ergebnis“, betonte Insolvenzverwalter Henning Schorisch nach Abschluss der Verhandlungen mit dem Betriebsrat. Insolvenzverwaltung und Betriebsrat haben heute die Mitarbeiter im Detail über den Sozialplan und die weiteren Schritte informiert. Die Transfergesellschaft nimmt zum 1. Oktober 2012 ihre Tätigkeit auf. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sich für einen Wechsel in diese Gesellschaft entscheiden, werden nach Angaben des Insolvenzverwalters dort für zehn Monate mit Weiterbildungsmaßnahmen sowie bei Stellensuche und Bewerbung unterstützt. Sie erhalten dabei 80 Prozent ihres letzten Nettoeinkommens, maximal bis zur Beitragsbemessungsgrenze. Der Lohnausgleich liege damit deutlich über den üblichen Sätzen von 60 Prozent (ohne Kinder) bzw. 67 Prozent (mit Kindern), heißt es in der entsprechenden Pressemitteilung. Zusätzlich werde bei Eintritt in die Transfergesellschaft eine einmalige Prämie in Höhe eines Bruttomonatsentgelts gezahlt. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sich für einen Aufhebungsvertrag entscheiden, würden bis zum Ende der Kündigungsfrist (in der Insolvenz maximal drei Monate bis zum Monatsende) normal weiterbezahlt. Zusätzlich erhalten sie eine einmalige Prämie in Höhe eines Bruttomonatsentgelts, außerdem eine Abfindung nach den Regelungen des Sozialplans. Insolvenzverwalter Henning Schorisch hatte den Geschäftsbetrieb der Q-Cells SE Ende August an den südkoreanischen Mischkonzern Hanwha verkauft. Mit der Übernahme von Q.Cells plant Hanwha, seine Position als eines der weltweit führenden Unternehmen der Photovoltaik Branche auszubauen. Hanwha gehört zu den größten südkoreanischen Konzernen mit einem Umsatz von 31,6 Milliarden US-Dollar (2011). Die Hanwha Gruppe ist u.a. in den Branchen Chemie, Versicherungen, Banken, Maschinenbau, Pharma und Bau tätig und beispielsweise mit dem chinesischen Tochterunternehmen Hanwha SolarOne bereits in der Photovoltaik engagiert. Die Q-Cells SE hatte am 3. April 2012 Insolvenz angemeldet, nachdem der in den Monaten davor angestrebten Finanzrestrukturierung durch eine Entscheidung des Oberlandesgerichts Frankfurt die rechtliche Grundlage entzogen worden war. Quelle: Q-Cells SE i.I. |