Artikel vom 08.10.2012, Druckdatum 02.12.2024 | |
Größte Photovoltaik-Anlage Thüringens am Netz Bis 1990 wurde auf dem Gelände der ehemaligen Bergbaufläche Wismut in Thüringen giftiges Uranerz für die sowjetische Atomindustrie abgebaut. Seit August produziert hier die größte Photovoltaik Anlage Thüringens mit einer Fläche von 40 Hektar und insgesamt 83.000 Modulen zirka 19,7 Millionen Kilowattstunden sauberen Strom pro Jahr. Das reicht für rund 5.600 Haushalte. „Dieser Solarpark ist damit ein Sinnbild für die Energiewende“, so Thüringens Wirtschaftsminister Matthias Machnig bei der offiziellen Einweihung. Gebaut wurde der Solarpark in Ronneburg in einer sehr kurzen Zeit zwischen April und August 2012 von der juwi Solar GmbH und den Stadtwerken Aachen. Die Investitionskosten belaufen sich auf einen zweistelligen Millionenbetrag. „Die Fläche, die einst dem Uranabbau diente, leistet ab jetzt einen erheblichen Beitrag zur Energiegewinnung aus erneuerbaren Quellen“, so Machnig. „Photovoltaik-Anlagen wie in Ronneburg treiben nicht nur die Energiewende voran. Sie sorgen auch dafür, dass die Kommunen von der Energiewende profitieren“, so der Minister. Die Stadt Ronneburg erhält ein jährliches Nutzungsentgelt und wird an der Gewerbesteuer partizipieren. „Die Kommunen sind ein Pfeiler der dezentralen und nachhaltigen Energieversorgung“, fügte Machnig hinzu. „Solarstrom ist ein zentraler Baustein einer Versorgung mit Erneuerbaren Energien. Ohne den Ausbau der Photovoltaik auf Freiflächenanlagen ist die dringend notwendige und günstig machbare Energiewende hin zu einer Stromversorgung, die zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien erfolgt, nicht möglich. Solarstrom senkt dauerhaft und signifikant den Börsenstrompreis, da er in Spitzenlastzeiten wertvollen Strom erzeugt und dann teure Kraftwerke ersetzt. Damit sorgt die Photovoltaik auch in Zukunft für günstigen Strom“, so Herbert Muders, Geschäftsführer der juwi Solar GmbH. Die thüringische Landesregierung will den Anteil der Erneuerbaren Energien am Nettostromverbrauch bis 2020 auf 45 Prozent erhöhen. Allein in Ostthüringen wird der Strombedarf im Jahr 2020 bei 4.190 GWh/Jahr liegen. Davon können laut Potenzialatlas für Erneuerbare Energien, den das Wirtschaftsministerium 2011 herausgegeben hat, 253 GWh/Jahr durch Photovoltaik bereitgestellt werden. Mit einem Ertrag von 19,7 GWh/Jahr erschließe die Photovoltaik Anlage in Ronneburg einen erheblichen Teil dieses Potenzials, so das Ministerium in Thüringen. Quelle: Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Technologie, juwi Holding AG |