Artikel vom 17.10.2012, Druckdatum 29.03.2024

Solarwatt AG vollständig saniert: Insolvenzverfahren aufgehoben

Seit Mitte Oktober 2012 ist der vom Management der Solarwatt AG erarbeitete und vom Amtsgericht Dresden bestätigte Restrukturierungsplan rechtskräftig. Das Amtsgericht hat das Insolvenzverfahren der Solarwatt AG mittlerweile aufgehoben, berichtet das Dresdner Photovoltaik Unternehmen. Für die Produktion und Fertigung der Photovoltaik Module gibt es eine Betriebsvereinbarung zur Kurzarbeit – vorerst für sechs Monate.

Detlef Neuhaus, Vorstandsvorsitzender der Solarwatt AG, betonte: „Mit der Aufhebung des Insolvenzverfahrens hat das Unternehmen die größte Herausforderung seiner fast 20-jährigen Geschichte erfolgreich gemeistert und agiert wieder als vollständig saniertes Unternehmen am Markt. Jetzt können wir uns wieder zu 100 Prozent auf unser Geschäft konzentrieren. Ungeachtet dessen bleibt das Marktumfeld äußerst fordernd. Mit unserem Fokus auf ganzheitliche und dezentrale Photovoltaik Systemlösungen sind wir jedoch überzeugt, dass wir nachhaltig und vor allem auch förderunabhängig am Markt erfolgreich sein können.“

Rainer M. Bähr, der das Verfahren als Sachwalter begleitete, ergänzte: „Dank des Engagements und Entgegenkommens der Mitarbeiter und Gläubiger steht Solarwatt heute auf einem soliden Fundament.“ Mit Stefan Quandt als Ankeraktionär könne das Unternehmen nun wieder zuversichtlich in die Zukunft blicken, heißt es in der entsprechenden Pressemitteilung.

Die im Rahmen des Restrukturierungsplans vorgesehenen Maßnahmen werden nach Angaben des Unternehmens derzeit weiter planmäßig umgesetzt. Zum Jahresende soll darüber hinaus der Vorstand der Solarwatt AG verkleinert werden: Dr. Frank Schneider und Dr. Ulrich Link werden mit Wirkung zum 31. Dezember 2012 das Unternehmen verlassen. Ihre Aufgaben werden von Detlef Neuhaus (CEO), Carsten Bovenschen (CFO) und den jeweiligen Bereichsleitern übernommen.

Dr. Johannes Fritz, Vorsitzender des Aufsichtsrats der Solarwatt AG, sagte: „Schon heute danke ich im Namen des Ankeraktionärs, des Aufsichtsrats und des gesamten Managements sowie aller Mitarbeiter dem Mitgründer und verdienten ehemaligen Vorstandsvorsitzenden Herrn Dr. Schneider sowie Herrn Dr. Link für ihren langjährigen Einsatz, die technologische Entwicklung des Unternehmens sowie die gute Zusammenarbeit. Ich wünsche beiden alles Gute für ihre Zukunft.“

Mit der Restrukturierung beschleunigt Solarwatt eigenen Angaben zufolge seinen Strategieschwenk von einem Modul- zu einem Solarsystemhersteller. Noch im Jahr 2012 sollen neue Produkte im Systembereich vorgestellt werden, mit denen das Unternehmen seine Marktstellung behaupten und ausbauen will. Neuhaus erläuterte: „Alles deutet darauf hin, dass die Energiepreise in Zukunft weiter kräftig steigen werden. Mit unseren Systemlösungen können sich Verbraucherinnen und Verbraucher eigenständig und dezentral mit Energie versorgen, somit unabhängiger von Energieversorgern werden und Kosten sparen. Eine Garantie über 25 Jahre stellt sicher, dass sich die Investition für unsere Kunden auch auszahlt.“

Vorstand und Betriebsrat der Solarwatt AG haben unter Zustimmung des Aufsichtsrats eine Betriebsvereinbarung zur Kurzarbeit geschlossen. Die Kurzarbeit steht zunächst für die nächsten sechs Monate als Instrument für die Kapazitätssteuerung zur Verfügung – der Einsatz der Option wird auf Wochenbasis entsprechend der Auftragslage entschieden. Die Kurzarbeit betrifft nur die Produktion und Fertigung von Solarmodulen, alle Entwicklungs- und Produktionsaktivitäten rund um Solarwatt-Systemlösungen werden unverändert mit hoher Priorität fortgesetzt, so das Unternehmen in seiner Pressemitteilung.

Quelle: Solarwatt AG
                                                                 News_V2