Artikel vom 25.10.2012, Druckdatum 22.11.2024 | |
Sovello-Insolvenz: Weiter 120 Mitarbeiter müssen gehen Das insolvente Photovoltaik Unternehmen Sovello (Thalheim) entlässt weitere 120 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Da eine Fortführung des Unternehmens aus wirtschaftlichen Gründen nicht möglich sei, müsse die verbliebene Kernmannschaft weiter verkleinert werden, teilte der Insolvenzverwalter Lucas F. Flöther heute mit. Der Investorenprozess dauere an, so der Insolvenzverwalter. Sollte jedoch mittelfristig kein Investor gefunden werden, müsse der Geschäftsbetrieb eingestellt werden. Die bisherige Belegschaft hatte nach Einstellung der Produktion im August die Produktionsanlagen betriebsbereit gehalten und den Vertrieb für den Fall des Verkaufs an einen Investor aufrechterhalten. Sie sei heute bereits über die geplanten Maßnahmen informiert worden, so der Insolvenzverwalter in einer Pressemitteilung. Insgesamt verbleiben demnach rund 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Unternehmen. Die restlichen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer werden zum 1. November gekündigt. Der Investorenprozess dauere an, so der Insolvenzverwalter. „Wie befürchtet, gestaltet sich der Verkaufsprozess aber sehr schwierig“, so Flöther. „Bis heute liegt kein ausreichendes Angebot eines Investors vor.“ Zwar hätten die Interessenten ihre Angebote zuletzt finanziell und konzeptionell angepasst. Die Kaufangebote seien jedoch immer noch nicht hinreichend gewesen. „Wegen der bereits bei Verfahrenseröffnung festgestellten desaströsen und sich weiter zuspitzenden Finanzlage des Unternehmens sind wir nun gezwungen, die Kernmannschaft weiter zu verkleinern", sagte Flöther. Der Insolvenzverwalter will den Investorenprozess und die Gespräche mit den bestehenden Interessenten dennoch mit Hochdruck fortsetzen, um das Unternehmen unter Umständen doch noch zu retten. „In diesem extrem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld der Solarbranche ist es auf jeden Fall schwer, einen geeigneten Investor zu finden“, unterstrich Flöther. „Aber ich gebe die Hoffnung nicht auf.“ Sollte mittelfristig kein Investor gefunden werden, muss der Geschäftsbetrieb eingestellt werden. Die gekündigten und ehemaligen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Sovello hatten vergangenen Dienstag ein weiteres Speed-Dating mit Arbeitgebern der Region Anhalt-Bitterfeld, berichtet der Insolvenzverwalter. Nach Angaben der Arbeitsagentur Dessau-Roßlau-Wittenberg haben 200 ehemalige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bisher einen neuen Arbeitsvertrag unterschrieben. Das Unternehmen hatte am 14. Mai 2012 Insolvenz angemeldet. Zunächst versuchte die Geschäftsführung eine Sanierung in „Eigenverwaltung“. In den zweieinhalb Monaten bis Insolvenzeröffnung am 1. August hatte sich die Situation jedoch weiter verschlechtert, so dass das zuständige Amtsgericht Dessau-Roßlau eine Fortsetzung der Eigenverwaltung ablehnte und mit Lucas F. Flöther einen Insolvenzverwalter einsetzte. Quelle: Sovello GmbH i.I. |