Artikel vom 27.09.2006, Druckdatum 22.11.2024

Globale Solarmärkte sichern deutsche Arbeitsplätze

Täglich neue Rekordzahlen bietet derzeit die deutsche Solarbranche: Die SolarWorld AG hat Aufträge im Gesamtwert von 180 Millionen Euro erhalten, die Conergy AG meldet neue Aufträge mit einem Umsatzvolumen von 207,4 Millionen Euro, die Roth & Rau AG zeigte jüngst ein neues Asien-Geschäft mit einem Auftragsvolumen von 5,8 Millionen Euro an. Auch der Solarzellenhersteller Q-Cells AG spricht von Wachstum. All diese Meldungen bedeuten vor allem eines: Arbeitsplätze in Deutschland.

Zwei Aufträge aus Taiwan und Südkorea im Gesamtwert von 180 Millionen Euro hat der Hersteller von Sonnenkollektoren, die SolarWorld AG, erhalten. Die Tochtergesellschaft Deutsche Solar AG soll bis 2018 Solarsiliziumwafer an die beiden Kunden liefern. „Allein mit diesen beiden Aufträgen werden über einen Zeitraum von 12 Jahren bei uns mehrere Dutzend Arbeitsplätze gesichert,“ erklärte Frank H. Asbeck, Vorstandsvorsitzender der SolarWorld AG, in Bonn. Die Solarwafer für Asien werden in den Konzernfabriken in Freiberg (Sachsen) produziert.

Über ihre Auslandsniederlassungen erhielt die Conergy AG (Hamburg) im September neue Aufträge mit einem Umsatzvolumen von 207,4 Millionen Euro. Darunter Fotovoltaik Projekte mit einem Volumen von 25,8 MW, was einem Umsatzvolumen von 150,6 Millionen Euro entspricht, so das Unternehmen. Die Conergy AG produziert aktuell an drei Standorten in Deutschland: In Hamburg, Rangsdorf bei Berlin und Bad Vilbel bei Frankfurt. Mehr als 1.300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind derzeit bei dem nach eigenen Angaben umsatzstärksten Solarunternehmen Europas beschäftigt. Tendenz steigend.

Bis zu 5.000 Arbeitsplätze sollen bis 2010 rund um den Solarzellenhersteller Q-Cells am Solarstandort Wolfen-Thalheim entstehen. „Wenn die Industrie weiter so wächst, erwarten wir bis 2010 am Standort bis zu eine Milliarde Investitionen in den Bereichen Produktion, Forschung und Entwicklung neuer Technologien“, so Anton Milner, Vorstand der Q-Cells AG. Derzeit gibt es dort etwa zehn Solarfirmen und 1.300 Beschäftigte.

Auch die Roth & Rau AG meldete jüngst einen Auftrag über die Lieferung mehrerer Antireflexbeschichtungsanlagen für kristalline Silizium Solarzellen an die chinesischen Baoding Tianwei Yingli. Die Baoding Tianwei Yingli sei nach Suntech Power die Nummer 2 in China, teilte Roth & Rau mit. Das Auftragsvolumen belaufe sich auf 5,8 Millionen Euro. Am Standort Hohenstein-Ernstthal (Chemnitz/Sachsen) werden derzeit Entwicklungsingenieure, Servicetechniker und weitere Fachmitarbeiter gesucht.

Laut Anton Milner, Vorstand der Q-Cells AG, wird sich der Weltenergiebedarf in den nächsten 30 bis 40 Jahren verdoppeln. Herkömmliche Energiequellen reichten dafür nicht aus. Diese Lücke könnten nur alternative Energiequellen wie die Solarindustrie füllen. Prognosen zufolge wird die deutsche Solarbranche, die derzeit über 40.000 Arbeitsplätze verfügt, bis 2020 mehr als 200.000 Menschen beschäftigen.

Quellen: SolarWorld AG, Conergy AG, Roth & Rau AG, Q-Cells AG
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