Artikel vom 16.11.2012, Druckdatum 19.04.2024

Photovoltaik-Park fängt Sonne am Morgen und Abend ein

800 Kilowatt Peak Spitzenleistung, rechnerisch rund 200 mit Elektrizität versorgte Haushalte und sie neigt sich nach Ost und West: Die neue Freiflächen Photovoltaik Anlage der Städtische Werke AG in Niestetal im Gewerbegebiet Sandershäuser Berg ist zwar nicht die größte oder leistungsfähigste Anlage Hessens, aber eine der ungewöhnlichsten. Denn sie ist nicht wie üblich nach Süden ausgerichtet, sondern in Ost-West-Richtung. Die IBC SOLAR AG (Bad Staffelstein) hat die Anlage als Generalunternehmer entwickelt, geplant und errichtet.

Der Vorteil der Ost-West-Ausrichtung der neuen Niestetaler Photovoltaik Anlage: Sie produziert morgens und abends verhältnismäßig viel Strom und mittags verhältnismäßig wenig. Sie speist Elektrizität also genau dann ins Netz ein, wenn allgemein wenig regenerative Energie zur Verfügung steht, da herkömmliche Anlagen zur Mittagszeit ihre Höchstleistung erreichen. 

Andreas Helbig, Vorstandsvorsitzender der Städtischen Werke aus dem benachbarten Kassel, die die 800 kW Anlage bauen ließ, zu der Ost-West-Ausrichtung: „Unsere Anlage zeigt, dass der intelligente und durchdachte Ausbau der Photovoltaik für die Energiewende auch zukünftig unerlässlich ist. Ein ungeplanter Zubau verschärft die Probleme der Versorger, das Netz stabil zu halten. Denn manchmal ist zu viel, manchmal zu wenig Strom im Netz. Das kann zu Spannungs- und Frequenzschwankungen führen. Unsere Anlage dagegen stabilisiert das Netz. Die Ost-West-Ausrichtung unserer Anlage hat Vorbildcharakter, wir werden sie in Zukunft häufiger sehen. Die Städtischen Werke stehen für den sinnvollen Ausbau der Erneuerbaren Energien in der Region.“

Als Generalunternehmer für den Bau der gut einen Hektar großen Freiflächenanlage haben die Städtischen Werke die IBC SOLAR AG aus dem oberfränkischen Bad Staffelstein beauftragt. Das Systemhaus für Photovoltaik hat die Ost-West Anlage entwickelt, geplant und errichtet. „Wir freuen uns, dass wir als Partner unser Know-how und unsere langjährige Erfahrung in dieses Pilotprojekt einbringen konnten“, so Udo Möhrstedt, Firmengründer und Vorstandsvorsitzender von IBC Solar. „Anlagen wie diese sind ein wichtiger Baustein der Energiewende, die von lokalen Akteurinnen und Akteuren vorangetrieben wird. Die Netze werden von Spannungsspitzen entlastet. Der teure Ausbau von überregionalen Hochspannungsleitungen kann auf diese Weise stark reduziert werden. Nur, wenn wir uns auf dezentrale Strukturen und lokale Stromnetze konzentrieren, kann die Energiewende gelingen“, so Möhrstedt. 

Quelle: IBC SOLAR AG
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