Artikel vom 23.11.2012, Druckdatum 22.11.2024 | |
Schott: Eine Million Solarreceiver für Solarkraftwerke in der ganzen Welt Der millionste Solarreceiver der Schott Solar AG (Mainz) ist im Werk im bayerischen Mitterteich vom Band gelaufen. Wie seine Vorgänger ist er für eines der vielen weltweit Solarkraftwerke mit CSP-Technologie (Concentrated Solar Power) bestimmt. Dort wandeln die Receiver gebündelte Sonnenstrahlen in Wärme um, mit der zunächst Wasserdampf und anschließend in einer Dampfturbine Strom erzeugt wird. Ganze Städte lassen sich auf diese Weise mit nachhaltiger Energie versorgen. Hochtechnologie von Schott trägt Unternehmensangaben zufolge seit den 1980er Jahren dazu bei, dass solarthermische Kraftwerke kommerziell erfolgreich betrieben werden. Würde man alle Solarreceiver aneinanderreihen, die Schott Solar bislang produziert hat, würde man eine Strecke von 4.000 Kilometern zurücklegen. Von den beiden Werken in Mitterteich (Bayern) und Aznalcóllar nahe Sevilla (Spanien) aus exportiert der Technologiekonzern sein Hightech-Produkt in die ganze Welt. Solarkraftwerke „powered by Schott Solar“ befinden sich heute beispielsweise in Spanien, den USA, Marokko oder Abu Dhabi. Erst kürzlich hat das Unternehmen 17.000 solcher Receiver für die allererste CSP Anlage im sonnenreichen Indien geliefert. Die CSP-Technologie gilt als besonders zukunftsträchtig, weil sie ein Garant für Stabilität im Stromnetz ist. Denn in Form von Wärme lässt sich Energie leicht speichern und nach Bedarf in das Netz einspeisen. So erzeugen CSP-Solarkraftwerke Strom noch lange nach Sonnenuntergang oder wenn Wolken die Sonne verdunkeln. Dies ermöglicht das Lastmanagement in Stromnetzen. Für den gesamten CSP-Markt wird in den kommenden Jahren ein jährliches Marktvolumen von 15 Milliarden Euro erwartet. Laut dem US National Renewable Energy Laboratory sind weltweit zirka 60 CSP-Kraftwerke bereits am Netz, etwa 40 weitere befinden sich in der Konstruktion bzw. in der konkreten Planungsphase. Wie viel Sonnenenergie der Receiver aufnehmen und in Wärme umwandeln kann, ist entscheidend für die Effizienz des Solarkraftwerks. Hier steht Schott mit seinen Produkten für höchste Effizienz und Langlebigkeit. Durch neue Beschichtungen und Design-Maßnahmen hatte Schott Solar die Effizienz seiner Receiver in den vergangenen Jahren um mehrere Prozentpunkte verbessert – ein Sprung, der sich letztlich im Kraftwerksbetrieb im Millionen-Euro-Bereich bemerkbar machen kann. Einen weiteren Schritt geht das Unternehmen nun mit der Einführung einer Edelgaskapsel. Diese lässt sich zu jedem Zeitpunkt während des Kraftwerkbetriebs öffnen und kann Stoffe binden, die sich im jahrelangen Kraftwerksbetrieb gelöst haben und die Wirkung der Receiver beeinträchtigen können. „Die Edelgaskapsel ist sozusagen eine lebensverlängernde Maßnahme für den Receiver. So kann das Kraftwerk auch lange nach dem es bereits abgeschrieben ist über viele Jahre weiter effizient Strom erzeugen“, erläutert Vorstand Dr. Hans-Joachim Konz. Durch einen fortlaufenden Innovationsprozess will Schott auch in Zukunft dazu beitragen, dass die CSP-Technologie immer wirtschaftlicher wird. „Wir sehen Potenzial auf mehreren Ebenen“, so Konz. „Zum einen bei der Entwicklung neuer Wärmeträger: Zukünftige Solarfelder werden entweder direkt Dampf erzeugen oder Salzschmelzen als Wärmeträger verwenden, um den Kraftwerksprozess bei mindestens 500 Grad Celsius und dadurch mit höheren Wirkungsgraden betreiben zu können. Darüber hinaus sehen wir bei vielen neu geplanten Kraftwerken perspektivisch den Ansatz, Receiver mit größeren Abmessungen zu verwenden. Dadurch vergrößert sich die aktive Fläche, und der Receiver kann mehr Sonnenlicht in Wärme umwandeln. Auch in der Optimierung des Solarfeldes, also dem Zusammenwirken von Receiver, Spiegeln und Tragekonstruktionen, sehen wir noch enormes Verbesserungspotenzial.“ Auf diese Weise will das Unternehmen dazu beitragen, dass sich Solarstrom noch günstiger herstellen lässt. Hier sei Schott auch offen für eine Zusammenarbeit mit Partnern, heißt es in der Pressemitteilung abschließend. Quelle: SCHOTT Solar AG |