Artikel vom 02.10.2006, Druckdatum 29.03.2024

Fotovoltaik: Technologievorsprung sichern, Exportchancen nutzen

„Gerade in der Solarbranche zeigt sich, dass Deutschland ein Innovationsstandort ist“. Das sagte der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesumweltministerium, Michael Müller, anlässlich der Europäischen Photovoltaikkonferenz in Dresden Anfang September. Denn deutsche Hersteller von Fotovoltaikanlagen haben sich international eine technische Spitzenstellung erarbeitet und sind vielfach auch auf Auslandsmärkten erfolgreich. In Deutschland setzt die Branche rund 3 Milliarden Euro um und hat 30.000 Arbeitsplätze geschaffen.

In Deutschland entstehen derzeit mehr als zehn neue Solarfabriken mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von rund 500 Millionen Euro. Die deutsche Solarbranche akquiriert weltweit Aufträge in Millionenhöhe. Im Bereich Fotovoltaik sind allein in Deutschland 30.000 Menschen beschäftigt. Die Branche setzt in Deutschland rund 3 Milliarden Euro um und investiert massiv in Forschung und Entwicklung. „Die Produktion deutscher Solarzellenfabriken wächst doppelt so schnell wie die ausländischer Wettbewerber und hat sich in den letzten drei Jahren versechsfacht“, erklärt Carsten Körnig, Geschäftsführer des Bundesverbands Solarwirtschaft (BSW). Verbunden mit diesem Wachstum ist die Senkung der Kosten pro Kilowattstunde solar erzeugtem Strom seit 1990 um mehr als die Hälfte.

Weltweit wurden im Jahr 2005 Solarstromanlagen mit 1.100 Megawatt fotovoltaischer Spitzenleistung installiert. Davon erzeugen Anlagen mit rund 600 Megawatt Leistung ihren Strom in Deutschland. Bis 2010 wird laut BSW der Weltmarkt für Fotovoltaik von derzeit rund 8 Milliarden Euro auf mehr als 20 Milliarden Euro wachsen. Langfristig halten Experten ein jährliches Wachstum von bis zu 300 Milliarden Euro für möglich. Der Branchenverband EPIA erwartet für das Jahr 2040 einen Solarstromanteil von 25 Prozent am weltweiten Stromverbrauch.

„Die deutsche Solarbranche gewinnt kontinuierlich Marktanteile dazu und hat dabei zunehmend Exportmärkte im Visier“, so Carsten Körnig vom BSW. Neben dem Technologievorsprung und stabilen politischen Rahmenbedingungen in Deutschland tragen seiner Meinung nach neue Absatzmärkte zunehmend zum guten Ergebnis bei. Die weitere Erschließung wachsender Auslandsmärkte zähle deshalb zu den wichtigsten Herausforderungen der Branche.

Denn mittlerweile setzen immer mehr Länder auf Solarstrom. In Griechenland, Frankreich, Italien und Spanien wurden jüngst gesetzliche Regelungen nach dem Vorbild des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes geschaffen, die „eine interessante Marktentwicklung erwarten lassen“, wie der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesumweltministerium, Michael Müller, erklärt. Für Spanien und Italien geht der Bundesverband Solarwirtschaft sogar davon aus, dass sich der Markt in diesem Jahr voraussichtlich mehr als vervierfachen wird.

China, Indien, Südkorea, Thailand und Taiwan zählen ebenfalls zu den wachsenden Märkten. Auch Kanada hat neben den USA Anreize für Fotovoltaikanlagen gesetzt. Auf dem US-Fotovoltaikmarkt gilt Kalifornien als Vorreiter. Im Rahmen der „California Solar Initiative“ hat die Regierung des US-Bundesstaats Kalifornien bis 2017 3,2 Milliarden US-Dollar für die Installation von 3.000 Megawatt Solarstromleistung zur Verfügung gestellt. Das entspricht Fotovoltaikanlagen auf rund einer Million kalifornischer Dächer.

Weltweit wird für 2006 ein Marktwachstum von rund 25 Prozent erwartet. Nach Informationen des BSW sind inzwischen 90 Prozent der Hersteller, Zulieferer und Fachgroßhändler auch im Ausland aktiv. Erwartet wird, dass auch die Produktionskosten in den nächsten Jahren durch zunehmende Massenproduktion und technologischen Fortschritt deutlich sinken werden. Laut Bundesverband Solarwirtschaft (BSW) investieren deutsche Unternehmen jährlich rund 100 Millionen Euro in Forschung und Entwicklung, damit Deutschland seinen Technologievorsprung auf einem der größten Zukunftsmärkte langfristig sichern kann.

Quelle: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU), Bundesverband Solarwirtschaft (BSW),




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