Artikel vom 04.12.2012, Druckdatum 25.11.2024 | |
Solarthermie-Anlage für Kabul Die Winter in Kabul sind ähnlich wie in Deutschland. Die von der Sonne eingestrahlte Leistung ist allerdings um den Faktor 2-3 höher als in Deutschland. Was also liegt näher, als die Sonnenenergie auch in Afghanistan zum Heizen zu nutzen? Die REM GmbH (Rottenburg/Laaber) hat in Kabul gerade ihre erste Solarthermie Anlage installiert. Die Kollektoranlage versorgt nun ein Mehrfamilienhaus mit 20 Wohneinheiten. Die Nachfrage nach regenerativen Energien weltweit steigt, das ist unumstritten. Dass dieses Thema allerdings auch in Afghanistan aktuell ist, ist dann doch ein wenig überraschend. In Kabul wurde gerade die erste Solarthermie Anlage der REM GmbH (Rottenburg/Laaber) installiert. Man hofft dabei eine Lösung zur Heizungsunterstützung in den kalten Wintern zu erhalten. „Die Winter in Kabul sind ähnlich wie in Deutschland. Es gibt dort vier Monate in denen die durchschnittliche Temperatur unter 0 Grad fällt“, so die Solar Experten, Dipl.-Ing. Assghar Mahmoudi und Herr Sayed Azimi von der Solar Sky GmbH. In den Monaten November bis Februar sei allerdings die eingestrahlte Leistung in Kilowattstunden je Quadratmeter (kWh/m²) um den Faktor 2-3 höher als in Deutschland. „Dies ist die erste solarthermische Anlage in Afghanistan in diesem Umfang“, so die Experten. Die Solar Sky GmbH mit Sitz in Kassel hat in Zusammenarbeit mit dem Kollektorhersteller REM GmbH diese thermische Anlage bestehend aus 20 Sonnenkollektoren und Speichersystem, konzipiert und nach Afghanistan geliefert. Dieses Pilotprojekt sei der Beginn einer Auftragsserie von solarthermischen Anlagen, welche in Kabul und Umgebung installiert werden sollen, so das Unternehmen in einer Pressemitteilung. „In Afghanistan gibt es keine wirklichen Heizungssysteme. Da auch der Strom immer wieder ausfällt, ist eine verlässliche Beheizung der Wohnräume sehr schwierig“, so Sayed Azimi. Der gebürtige Afghane lebt seit 20 Jahren in Deutschland und arbeitet seit zwei Jahren erfolgreich an Solarprojekten für Afghanistan. „Das Thema Energie und Klimaschutz ist ein großes Problem in Afghanistan. Das Land ist wieder im Aufbau und die Solartechnik gibt Afghanistan eine Möglichkeit der besseren Energieversorgung.“ „Die Kollektoranlage wurde in einem Mehrfamilienhaus mit 20 Wohneinheiten installiert. Neben einem gasbetriebenen Heizkessel wird sie die Energie zur Trinkwassererwärmung und Heizungsunterstützung liefern“, so Thomas Fertl der Vertriebsleiter der REM GmbH. Auch für das bayrische Unternehmen ist es die erste Anlage in Afghanistan. „Wir freuen uns, dass wir mit unseren Produkten mithelfen können die Lebensqualität der afghanischen Bevölkerung zu verbessern“, so Fertl. Die Daten des deutschen Wetterdienstes geben dem Projekt Recht. Die mittlere Globalstrahlung in Kabul beträgt 2.000 Kilowattstunden pro Quadratmeter. In Vergleich dazu hat Deutschland eine Strahlung von etwa 1.000 bis 1.300 Kilowattstunden. „Auch die Anzahl der Sonnenstunden ist im Vergleich zu Deutschland im Schnitt doppelt so hoch. Besonders in den Wintermonaten ist dies ein Vorteil bei einer solarthermischen Anlage Dies führt dazu, dass die solarthermische Anlage in Afghanistan einen deutlich höheren solaren Deckungsgrad erreicht, als in Deutschland“, so Fertl, der die Projekte weiterhin begleiten wird. Die Gegebenheiten sind also bestens geeignet um das Thema „Solarthermie“ in Afghanistan weiter zu verfolgen und somit die Bevölkerung vor Ort zu unterstützen, heißt es in der Pressemitteilung der REM GmbH abschließend. Quelle: REM GmbH |