Artikel vom 13.12.2012, Druckdatum 22.11.2024

Conergy und Stadtwerke Heidelberg setzen auf solares Großprojekt

Auf dem Gelände der versiegelten Hausmülldeponie Feilheck in Heidelberg soll ein solares Großkraftwerk entstehen. Die Stadtwerke Heidelberg, die bereits eine lange Tradition beim Ausbau ihres Solarportfolios haben, wollen den 1,1 Megawatt Photovoltaik Park mit der Hamburger Conergy AG realisieren. Auf dem „Energieberg“ produzieren künftig 4.464 Photovoltaik Module jährlich 1.118 Megawattstunden sauberen Strom für Heidelberg.

Das solare Großkraftwerk wird so viel Energie erzeugen, um 280 Heidelberger Haushalte mit Sonnenstrom zu versorgen. Gleichzeitig vermeidet das Kraftwerk 566 Tonnen CO2 pro Jahr. Für die Stadtwerke Heidelberg ist das Solarprojekt ein weiterer Meilenstein in ihrem langjährigen Engagement für Solarenergie in Heidelberg und der Region. Bis Ende des Jahres 2011 hatte das Unternehmen bereits 40 Anlagen gebaut; im Jahr 2012 sind zehn weitere hinzugekommen. 

„Die Solaranlage auf der Deponie Feilheck ist unsere 50ste Anlage insgesamt und gleichzeitig die bisher größte“, so Felix Gudat, Geschäftsfeldleiter Erneuerbare Energien bei den Stadtwerken Heidelberg Umwelt. „Mit einer Gesamtleistung von rund 2.643 Kilowatt erreichen wir durch unsere Solaranlagen bis Ende des Jahres eine jährliche CO2-Reduzierung von etwa 1.255 Tonnen.“

Bereits im Mai hatte Conergy einen Großauftrag der Stadtwerke Trier gewonnen. Mit dem Auftrag über den 1,1 Megawatt Photovoltaik Park für die Stadtwerke Heidelberg kann der Systemanbieter eigenen Angaben zufolge seine strategische Kooperation mit Energieversorgern nun noch weiter ausbauen. Conergy agiert dabei als Generalunternehmer und zeichnet sowohl für die Planung und Auslegung des Parks als auch für die Umsetzung, den Bau und die Komponentenlieferung verantwortlich.

Umweltschutz spielt bei dem Projekt auf der ehemaligen Deponie auch bei den Gestellen eine wichtige Rolle: Um die Versiegelung der Fläche nicht zu beschädigen, haben die Solarspezialisten ein spezielles Gestellsystem entwickelt, das exakt auf die dortigen Anforderungen zugeschnitten ist. Das Gestell wird nicht wie sonst üblich tief in den Boden gerammt, sondern durch besondere, schräg angestellte Stahlpfosten im Boden verankert. So stellt Conergy eine Gründungstiefe von maximal 50 Zentimetern sicher – und damit sowohl die Unversehrtheit des versiegelten Deponiekörpers als auch die notwendige Statik auf dem abschüssigen Gelände. 

Für Energieversorger gewinnt die direkte Vermarktung von Solarstrom immer mehr an Bedeutung. Conergy unterstützt sie bei der Erschließung dieses Potenzials: „Wir freuen uns sehr, dass wir mit den Stadtwerken Heidelberg unsere strategische Zusammenarbeit mit Energieversorgern ausbauen konnten“, sagte Conergy Vorstand Alexander Gorski. „Darin ergeben sich interessante Kooperationsmöglichkeiten und neue Geschäftsmodelle für die Zukunft. Mit fallenden Systempreisen und abnehmender Solarförderung haben wir die Netzparität in einigen Fällen bereits erreicht. Dann ist Solar kein Finanzprodukt mehr, das eine möglichst hohe Rendite erwirtschaftet, sondern eine saubere und verlässliche Energiequelle, mit der der Verbraucher sogar Stromkosten spart.“ 

Die Photovoltaik ist ein Baustein in der Energiekonzeption 2020 der Stadtwerke Heidelberg. Der regionale Energieversorger aus der Neckarstadt hat sich darin das Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2017 nur noch Strom ohne Atomkraft anzubieten. In diesem Jahr hat das Unternehmen außerdem mit dem Bau eines Holz-Heizkraftwerkes gestartet, das bereits Ende 2013 ans Netz gehen und Heidelberg mit Strom und Wärme aus Erneuerbaren Energien versorgen wird.

Außerdem prüft das Unternehmen die Nutzung der Geothermie denn der Oberrheingraben ist eine der besten Lagen Deutschlands für die Wärme aus der Tiefe. Aktuell wurde zudem die Planung eines Gas-Heizkraftwerks auf Basis von Kraft-Wärme-Kopplung entschieden – denn diese Anlagen sind erforderlich, um den Strom aus fluktuierenden erneuerbaren Energien in die Energiesysteme zu integrieren.

„Die Anlage auf der Deponie Feilheck ist damit Teil eines umfassenden und abgestimmten Konzeptes unseres Hauses, um die Energiewende in der Region voranzubringen“, ist das Fazit von Peter Erb, Geschäftsführer der Stadtwerke Heidelberg Umwelt, der Gesellschaft bei dem regionalen Energieversorger, die für den Ausbau der Eigenerzeugung zuständig ist.

Quelle: Conergy AG
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