Artikel vom 17.12.2012, Druckdatum 22.11.2024

Verlässliche Finanzierungsinstrumente für Erneuerbare Energien unabdingbar

Verlässliche Finanzierungsinstrumente für regenerative Kraftwerke werden auch in Zukunft unverzichtbar sein, um den Ausbau der Erneuerbaren Energien voranzubringen. Sie sind damit unabdingbarer Bestandteil eines erfolgreichen Marktdesigns. Dies ist eine der Kernbotschaften einer aktuellen Studie, die das Institut für ZukunftsEnergieSysteme IZES für den Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) und die Energie-Genossenschaft Greenpeace Energy erstellt hat. Künftig bilden die Erneuerbaren Energien den Mittelpunkt unseres Stromsystems. Diese Tatsache muss sich auch im neu zu gestaltenden Strommarkt widerspiegeln, so die Autoren der Studie.

„Um den Ausbau der Erneuerbaren Energien zügig voranzutreiben, müssen sich die Märkte den Erneuerbaren Energien anpassen und nicht umgekehrt. Um dies zu gewährleisten, verweist die Studie zu Recht auf erprobte Instrumente wie Einspeisevergütungen. An dieser Stelle müssen wir das Rad also nicht neu erfinden“, kommentiert BEE-Geschäftsführer Harald Uphoff die Ergebnisse der Untersuchung zum Stromsystem der Zukunft.

Unter Marktdesign wird allgemein das System verstanden, das die Preise für Energielieferungen und -dienstleistungen festlegt. „Welche Energieformen in Zukunft Gewinner und welche Verlierer sind, ist auch eine Frage des Marktdesigns“, sagt Marcel Keiffenheim, Leiter Energiepolitik bei Greenpeace Energy. „Die Erneuerbaren Energien werden nur dann erfolgreich sein, wenn wir ein System durchsetzen, das auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten ist.“

Die vom IZES ausgearbeitete Studie stellt die Erneuerbaren Energien bewusst in den Mittelpunkt des Stromsystems, weil sie bereits in wenigen Jahren mehr als die Hälfte des Stroms liefern werden. Damit unterscheidet sich die Studie wesentlich von den bislang vorliegenden Entwürfen zur Konzeption der Strommärkte der Zukunft, die vor allem die Finanzierung konventioneller Kraftwerke betrachten.

Zwar hält auch die IZES-Studie die Schaffung sogenannter Kapazitätsmärkte für notwendig, sieht aber keinen überstürzten Handlungsbedarf. Kapazitätsmärkte sollen dafür sorgen, dass Kraftwerke für die Bereitstellung ihrer Kapazität bezahlt werden, um auch in dem neuen System ein hohes Maß an Versorgungssicherheit zu garantieren. „Eine nicht sorgfältig durchdachte Einführung von Kapazitätsmärkten könnte zu schwerwiegenden und teuren Nebenwirkungen führen. Es besteht die Gefahr, zu viele alte Bestandskraftwerke zu subventionieren, die eigentlich still gelegt werden sollten“, erklärt Prof. Uwe Leprich vom IZES, einer der Autoren der Studie.

Die IZES-Studie hält fest, dass Erneuerbare Energien auch in einer geographisch nicht besonders privilegierten Lage wie Deutschland geeignet sind, maßgebliche Beiträge zur Stromversorgung zu leisten. Unterstützt werden die Erneuerbaren im Energiesystem der Zukunft von Gaskraftwerken, Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen, Biomasse Anlagen, Speichern und durch Lastmanagement. Im Unterschied zum heutigen Stromsystem haben diese Flexibilitätsoptionen jedoch lediglich eine unterstützende Funktion und müssen sich der Stromproduktion durch die Erneuerbaren anpassen.

Quelle: BEE Bundesverband Erneuerbare Energie e.V.
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