Artikel vom 20.12.2012, Druckdatum 19.04.2024

Photovoltaik: China entwickelt sich zum Absatzmarkt

In China beginnt ein Umdenken. Regierung, Verbraucher und Erzeuger betrachten die dezentrale Stromerzeugung mit Photovoltaik Systemen inzwischen nicht mehr nur als ein attraktives Exportgeschäft, sondern beginnen den heimischen Markt langsam zu entwickeln. Im Rahmen der zweiten Netzwerkveranstaltung der Joint Forces for Solar in China, dem „2nd PV Briefing China“, trafen sich 200 nationale und internationale Marktexperten im Rahmen der Intersolar China Konferenz in Peking um diese Entwicklungen zu diskutieren

Aufgrund der grundsätzlich niedrigeren Systempreise in China, biete sich Photovoltaik dort als Erzeugungsalternative an, so Solarmarkt-Analystin Minnan Wang. Mit Hilfe von Förderprogrammen wie dem Golden Sun and Solar Rooftop Program lege man in China seit 2009 den Grundstein für ein anhaltendes Marktwachstum, meint Wang. Zwar habe die dezentrale Stromerzeugung in China bislang noch kaum klimapolitisches Gewicht, verbessere aber die Energiesicherheit insgesamt, analysiert Leo Jiang, Chief Marketing Officer der Goodwe Power Supply Technology.

Gleichzeitig fordert Jiang, dass sich der chinesische Solarmarkt im Hinblick auf den technischen Fortschritt, auf eine einheitliche Förderpolitik und auf verbesserte Marktstrukturen weiterentwickelt. Auch Fubao Wu, Deputy Director des Renewable Energy Department of China Electric Power Research Institute, adressiert die Politik. Wu verweist darauf, dass die chinesische Regierung schon im September und im Oktober angekündigt habe, dezentrale Stromerzeugung mit Photovoltaik stärker als bislang zu unterstützen. Bis 2016, so Wu, sollen die jährlichen PV-Installationen in China bei rund fünf Gigawatt liegen.

Im zweiten Teil widmeten sich die Referenten und die Panelisten dem Thema „Solar Cities – A Path Towards Low-Carbon Cities“. Als Modellregion stellte Dr. Bernd Dallmann, CEO der Freiburg Wirtschaft Touristik und Messe GmbH, seinen Heimatort in Baden-Württemberg vor. Freiburg sei viel mehr eine „grüne“ als nur eine reine „Solar-Stadt“. Bis 2050, so Dallmann solle die Stadt, die in einem Green City Cluster mehr als 140 Technologie-Unternehmen vereint, vollständig CO2 neutral sein.

Auch Chiel Boonstra, Advisory Board Member der International Solar Cities Initiative unterstreicht die Bedeutung von Ballungszentren für den Ausbau von dezentraler Stromerzeugungskapazität. China sei auf dem richtigen Weg, unterstreicht Boonstra, und spricht dem Riesenreich heute und auch in Zukunft eine führende Rolle auf dem „Weg des Wandels“ zu. 

Die Netzwerkveranstaltung “2nd PV Briefing China” fand während der Intersolar China Konferenz in Peking statt. Unterstützt wurde die Veranstaltung vom Sponsor Goodwe Power Supply Technology und von unseren Medienpartnern, PV-Tech, PV Magazine, Renewable Energy World und Sun & Wind Energy. 

Quelle: EuPD Research – Head Office
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