Artikel vom 18.01.2013, Druckdatum 22.11.2024 | |
Frankreich setzt 2013 verstärkt auf Photovoltaik Anfang Januar stellte Frankreichs Ministerin für Ökologie, nachhaltige Entwicklung und Energie, Delphine Batho, ein Maßnahmenbündel zum Ausbau der französischen Photovoltaik Projekte mit einer Gesamtkapazität von insgesamt 1.000 MW für das Jahr 2013 vor. Dies entspricht einer Verdopplung der durch Solarenergie erzeugten Strommenge im Vergleich zu den von der vorigen Regierung während des Umweltgipfels Grenelle de l’environnement gesetzten Zielen. Die Produktionskapazität der Photovoltaik Parks werde damit um insgesamt 25 Prozent gesteigert, heißt es in einer Pressemitteilung. Vor dem Hintergrund der von Frankreich eingeleiteten Energiewende stellen diese Entscheidungen eine Art Notfallplan für die Entwicklung der Photovoltaik Branche in Frankreich dar: Die französische Energieregulierungsbehörde (CRE) wurde mit der Durchführung einer neuen Projektausschreibung für große Photovoltaikparks mit einer Gesamtleistung von 400 Megawatt beauftragt (entspricht in etwa 25 Prozent der Leistung eines großen Kernreaktors vom Typ EPR), wobei 200 MW durch innovative Technologien erzeugt werden sollen. Eine zweite Ausschreibung wird in diesem Jahr gestartet. Der Umwelt- und Klimaschutz sowie der Beitrag zu Forschung, Entwicklung und Innovation gehören zu den Bewertungskriterien im Auswahlprozess. Die Einspeisung von Solarstrom, der aus Photovoltaik Anlagen stammt, deren Komponenten mit dem Label „Made in Europe“ zertifiziert sind, wird von EDF mit einer Bonuszahlung von 5 bis 10 Prozent vergütet. Diese Maßnahme zielt darauf ab, die französische Solarbranche angesichts eines unlauteren Wettbewerbs zu unterstützen. Am 1. Februar 2013 wird ein Verzeichnis von Industrieunternehmen der Photovoltaik Branche im Internet veröffentlicht, um dem breiten Publikum den Zugang zu Informationen zu erleichtern. Zum Schutz landwirtschaftlicher Nutzflächen wird für den Bau von Solarstromanlagen vorwiegend Brachland genutzt. In dieses Maßnahmenpaket, das die Schaffung bzw. den Erhalt von rund 10 000 Arbeitsplätzen sichert, werden mehr als zwei Milliarden Euro investiert. Die jährlichen Kosten für den Endverbraucher liegen dabei etwa zwischen 90 und 170 Millionen Euro, das heißt 1 bis 2 Euro pro Jahr je Haushalt. Die Gespräche auf nationaler Ebene zur Energiewende tragen dazu bei, einen vorhersehbaren, stabilen und nachhaltigen Rahmen für den Ausbau der Solarenergie und anderer Erneuerbarer Energien zu definieren, vor allem im Hinblick auf die Umsetzung der vom Staatspräsidenten für 2025 gesetzten Ziele. Quelle: Französisches Ministerium für Ökologie, nachhaltige Entwicklung und Energie |