Artikel vom 05.02.2013, Druckdatum 22.11.2024 | |
EU ProSun begrüßt neue Antidumpingbeschwerde gegen Solarglas aus China Die Handelsverfahren gegen China stehen vor einer Ausweitung. Neben den europäischen Herstellern von Photovoltaik Modulen, -zellen und -wafern (EU ProSun) haben jetzt auch Hersteller von Solarglas eine Antidumpingbeschwerde in Brüssel eingereicht. Dies hat die neugegründete Initiative EU ProSun Glass jetzt veröffentlicht. Solarglas wird als Spezialglas zur Herstellung von Photovoltaik Modulen verwendet. Die europäischen Hersteller werfen chinesischen Firmen vor, mit massiven Dumpingpreisen gegen ihre Konkurrenz vorzugehen. Die aktuellen Preise für Solarglas aus China deckten oft nicht einmal die Rohstoffkosten für die Glaserzeugung, so die Initiative in einer Pressemitteilung. Seit 2010 habe die Volksrepublik China dadurch ihre Solarglasexporte in die EU trotz stagnierender Nachfrage verdreifachen können. „Der neue Fall in Brüssel zeigt, dass es China nicht nur um die Kontrolle des Marktes für Solarmodule geht“, so Milan Nitzschke, Präsident von EU ProSun. „Der Fünf-Jahres-Plan der Zentralregierung bezieht alle Teile der Solarindustrie ein, vom Modul über den Rohstoff Silizium, die Maschinen bis hin zum Solarglas. Damit wird die europäische Industrie einschließlich der gesamten Zuliefererindustrie ausgebootet. Schon heute hat das die Solarindustrie über 10.000 Arbeitsplätze in Deutschland und 20.000 Jobs in ganz Europa gekostet.“ Im Glasbereich wie bei den Solarmodulen agiert China demnach mit Überkapazitäten, die zu einem ruinösen Preiswettbewerb führen. Die aktuellen Dumpingpreise liegen laut EU ProSun oft 50 Prozent unter chinesischen Herstellungskosten. Die massiven Verluste, die jedes chinesische Unternehmen dabei macht, würden durch Subventionen und Kredite der Staatsbanken in China aufgefangen. Wenn die Europäische Kommission dem Antrag der europäischen Glashersteller folge, werde noch im ersten Quartal dieses Jahres das dritte handelsrechtliche Verfahren gegen Solarprodukte aus China gestartet, heißt es in der Pressemitteilung weiter. Das Antidumpingverfahren gegen chinesische Hersteller von Solarwafern, Solarzellen und Solarmodulen aus China laufe seit dem 6. September 2012, das Antisubventionsverfahren gegen die gleiche Produktgruppe aus China seit dem 8. November. Die Entscheidung über Zölle im ersten Verfahren stünden spätestens zum 5. Juni 2013 an. Diese Zölle könnten dann bis zu drei Monaten rückwirkend gelten. EU ProSun und EU ProSun Glass sind zwei organisatorisch und strukturell voneinander unabhängige Initiativen mit unterschiedlichen Unterstützern. Geeint sind beide in dem Ziel, auf dem europäischen Solarmarkt wieder einen fairen freien Handel zu etablieren. Dies wird auch mit der Namensgebung der neuen Initiative in Anlehnung an EU ProSun unterstrichen. Informationen zu EU ProSun Glass: www.prosunglass.org Quelle: EU ProSun |