Artikel vom 20.02.2013, Druckdatum 22.11.2024 | |
Altmaier befeuert Energiewende-Kritik mit unseriöser Rechnung Der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) weist die jüngsten Aussagen von Bundesumweltminister Peter Altmaier über die angeblichen Kosten der Energiewende als völlig unseriös zurück. „Bei allem Verständnis für den Wahlkampfmodus des Bundesumweltministers - seine aktuellen Schätzungen über die Kosten der Energiewende entbehren jeglicher realen Grundlage. Anstatt die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Chancen der Energiewende herauszustellen, befeuert Peter Altmaier mit seiner unehrlichen Argumentation eine Debatte, die ohnehin bereits eine bedenkliche Schieflage angenommen hat“, so BEE-Geschäftsführer Dr. Hermann Falk. In dem heute erschienenen Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vergleiche Altmaier nicht nur die Vollkosten der Erneuerbaren Energien mit den Grenzkosten alter, abgeschriebener Kraftwerke. „Auch lässt er die Umwelt- und Gesundheitskosten einer fossil-nuklearen Energieversorgung völlig außer Betracht“, sagt Falk. Und abgesehen von der fehlerhaften Rechnung über die Einsparpotenziale seiner geplanten Vergütungskürzungen blende er jene Kosten aus, die der Ausbau Erneuerbarer Energien hierzulande kompensiert. „Fakt ist: Allein in den letzten fünf Jahren hat der Einsatz Erneuerbarer Energien Deutschland 43 Milliarden Euro an Ausgaben für fossile Brennstoffe erspart. Sie sind stattdessen als Investitionen in die hiesige Wirtschaftsentwicklung geflossen. Im gleichen Zeitraum haben die Erneuerbaren externe Kosten für Umwelt- und Gesundheitsschäden in Höhe von rund 40 Milliarden Euro vermieden - Geld, welches am Ende nicht nur den Steuerzahlern zugutekommt, sondern auch den nachfolgenden Generationen“, erklärt Falk. Altmaier erwecke in seinem Interview außerdem den Eindruck, dass der Gesellschaft keinerlei zusätzliche Kosten entstünden, wenn der Ausbau Erneuerbarer Energien gebremst würde. „Das ist ein Trugschluss“, so Falk. Stattdessen würden Investitionen in zusätzliche fossile Kraftwerke notwendig. Ähnlich sehe es beim Netzausbau aus: Eine Modernisierung der Netze sei seit Jahren überfällig und von ihren Betreibern nach Kräften verzögert worden. „Hier stehen so oder so erhebliche Investitionen an, die nicht auf den Ausbau der Erneuerbaren Energien zurückgehen“, stellt Falk richtig. Anders als Ausgaben für fossile und atomare Energieerzeugung bedeute jeder Euro für Erneuerbare Energien eine Investition in eine nachhaltige Wirtschaftsstruktur. „Wenn man die Energiewende ernst meint und ernst nimmt, ist sie das größte Zukunftsinvestitionsprogramm, das Deutschland je aufgelegt hat. Der Bundesumweltminister sollte diese Chance erkennen“, so Falk abschließend. Quelle: Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) |