Artikel vom 25.03.2013, Druckdatum 22.11.2024 | |
Banken zurückhaltender bei der Finanzierung von Erneuerbaren Energien Die von Bundesumweltminister Altmaier ins Gespräch gebrachte so genannte „Strompreis-Bremse“ hat dafür gesorgt, dass die Banken weitaus zurückhaltender sind bei der Finanzierung von Erneuerbaren-Energien-Anlagen als bislang. Bankkredite sind oft nur mit höheren Eigenkapital-Anteilen und höheren Zinsen zu haben. Das ergab eine Umfrage von Greenpeace Energy unter den zehn führenden Geldgebern für Erneuerbare-Energien-Anlagen. Sorgen schürte nicht nur der Entwurf, der Vergütungskürzungen für neue wie alte EEG Anlagen vorsieht, sondern die über Wochen schwelende Debatte. „De facto ist es so, dass allein die Diskussion die Kalkulation erschwert und die Banken stark verunsichert hat“, sagt Frank Riewe von der Deutschen Kreditbank AG (DKB) einem bedeutenden Finanzierungspartner der Windenergiebranche. Etliche der befragten Kreditinstitute warnten daher auch: Die ursprünglichen Pläne der Bundesregierung erschütterten chronisch das Vertrauen der Banken, dass die Anlagen im Laufe ihres Leben das Geld verdienen können, das für ihren Bau aufgewendet werden muss – und dass die Investorinnen und Investoren sich leihen wollten. Die DKB beispielsweise pocht derzeit auf eine zusätzliche Reserve von fünf bis zehn Prozent der Investitionssumme. „Von Bankenseite verlangen wir mehr Eigenkapital“, bestätigt Guido Brune, Vorstand der Bremer Landesbank. Das habe dazu geführt, dass die Investorinnen und Investoren Projekte stoppten und abwarteten, welche Veränderungen im Erneuerbaren-Energien-Gesetz tatsächlich Realität würden. Eine Verzögerung des Ausbaus war in jedem Fall die Folge, bilanziert die Bremer Landesbank. Auch die GLS Bank stellt zur Finanzierung anstehende Projekte derzeit unter verschärfte Beobachtung und verhandelt mit Investorinnen und Investoren, was sie im Zweifel an Kapital noch nachlegen könnten. „Die führenden Windkraft-Finanzierer haben gemeinsam an Bundesumweltminister Altmaier geschrieben, um ihm die Folgen seiner „Strompreis-Bremse“ plastisch zu schildern“, sagt GLS-Kreditkundenbetreuer Christian Marcks gegenüber Greenpeace Energy. Befragt wurden die Bremer Landesbank, die Commerzbank AG Hamburg, die Deutsche Kreditbank AG, die Hypo Vereinsbank, die Sparkasse Bremen, die DZ Bank AG, die GLS Gemeinschafts-Bank eG, die HSH Nordbank sowie die Landesbanken Baden-Württemberg und Hessen-Thüringen. Quelle: Greenpeace Energy eG |