Artikel vom 29.03.2013, Druckdatum 06.12.2024

Preise für fossile Energieträger machen die Feiertage teuer

Zu den diesjährigen Osterfeiertagen werden viele Bundesbürgerinnen und Bundesbürger wieder einmal deutlich erfahren, welche die größten Posten auf der privaten Energierechnung sind. Wer die freien Tage nutzt, um mit dem Auto zu verreisen, wird es an der Tanksäule merken. Aber auch diejenigen, die zu Hause bleiben, haben aufgrund der anhaltend frostigen Temperaturen trotz Frühlingsanfang Energieausgaben für Heizung und Warmwasser. Wärme und Kraftstoffe haben die größten Anteile an den Energiekosten eines typischen Haushalts. Besonders lohnt es sich hier, statt fossiler Ressourcen Erneuerbare Energien einzusetzen.

Pünktlich zu den Osterfeiertagen steigen die Kraftstoffpreise in Deutschland. Die Erfahrungen der vergangenen Jahre lässt vermuten, dass die Preisspitzen am Gründonnerstag und Karfreitag liegen werden. Das es teuer wird, zeigt schon ein Beispiel vom Beginn der Osterferien: Der Preis für einen Liter Diesel hatte sich im Vergleich zur Vorwoche um 5,5 Prozent auf 1,435 Euro erhöht. Ein Autofahrer musste demnach für die 630 Kilometer lange Strecke von Berlin nach Stuttgart schon rund 55 Euro zahlen, wenn sein Dieselmotor sechs Liter auf einhundert Kilometer schluckt.

Doch auch unabhängig von solchen kurzfristigen Anpassungen des Angebots an die saisonbedingte Nachfrage kennen die Preise für fossile Energieträger nur eine Richtung: nach oben. Der Preis für eine Tonne importiertes Rohöl lag 2012 laut Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) bei 643 Euro und damit acht Prozent höher als im Vorjahr. Noch deutlicher wird die Entwicklung im Langzeitvergleich: Im Jahr 2000 lag der Rohölpreis noch bei 227 Euro. Bei einer Importabhängigkeit Deutschlands bei Rohöl von über 90 Prozent hat die Bundesrepublik im Jahr 2012 insgesamt rund 93 Millionen Tonnen Rohöl importiert. Damit waren Kosten von 60,1 Milliarden Euro verbunden.

„Kraftstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen sind eine sehr gute Alternative, um der Exportabhängigkeit und steigenden Preisen für fossile Energieträger zu entgehen“, betont Philipp Vohrer, Geschäftsführer der Agentur für Erneuerbare Energien. In Ottomotoren können Biomethan und Ethanol verwendet werden. Pflanzenöl und Biodiesel eignen sich für Dieselmotoren. Betrachtet man die Reichweiten je Hektar Anbaufläche, zeigt sich, wie ergiebig alternative Kraftstoffe sind: Ein Dieselauto mit einem durchschnittlichen Verbrauch von sechs Litern pro einhundert Kilometern kommt mit Biodiesel von einem Hektar Anbaufläche mehr als 23.000 Kilometer weit. „Wenn Automobilhersteller stärker daran arbeiten würden, ihre längst entwickelten, besonders spritsparenden Motoren auf den Markt zu bringen, könnten die Reichweiten von Biokraftstoffen sogar noch deutlich steigen“, führt Vohrer aus.

Ähnlich wie den Verkehrssektor dominieren die fossilen Energieträger bisher auch den Wärmemarkt. Ihre seit Jahrzehnten steigenden Preise schlagen sich deutlich in den privaten Energierechnungen nieder. Musste ein Privathaushalt im Jahr 1991 für 100 Liter leichtes Heizöl noch rund 26 Euro zahlen, waren es im Jahr 2012 fast 88 Euro. Gleichzeitig nutzen die meisten vorhandenen Heizsysteme die teurer werdenden Brennstoffe nicht effizient. Nicht einmal eine Viertel der rund 18 Millionen Heizungsanlagen in Deutschland ist jünger als zehn Jahre und damit auf dem Stand der Technik. 

Derzeit hat der Wärmemarkt (Raumwärme, Warmwasser und Prozesswärme) einen Anteil von rund 40 Prozent an den energiebedingten CO2-Emissionen. Bis 2050 soll der Gebäudebereich nahezu klimaneutral werden. Dieses Ziel der Bundesregierung lässt sich nur mit einem zügigen Ausbau der Erneuerbaren Energien im Wärmemarkt erreichen. 2011 hatten die Erneuerbaren Energien einen Anteil von mehr als zehn Prozent am gesamten Wärmeverbrauch in Deutschland. „Mit Holz- und Pelletheizungen, Wärmepumpen und Solarthermie Anlagen stehen leistungsstarke Systeme zur Verfügung, die das Klima schützen und ihre Anwender vor Rohstoffimporten und steigenden Preisen bewahren“, so Vohrer. 

Quelle: Agentur für Erneuerbare Energien (AEE)
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