Artikel vom 13.04.2013, Druckdatum 22.11.2024

Strompreise fallen auf Rekordtief - erstmals unter 4 Cent

Die Talfahrt der deutschen Strompreise an der Börse hält weiter an. Erstmals wurde jetzt die Marke von 4 Cent pro Kilowattstunde (kWh) nach unten durchbrochen, teilte das Internationale Wirtschaftsforum Regenerative Energien (IWR) in Münster mit. Der Grund für den Preisverfall ist ein deutliches Überangebot an Strom trotz der acht abgeschalteten Atomkraftwerke. Auch die Stilllegung der nächsten Atomkraftwerke im Jahr 2015 (Grafenrheinfeld) und 2017 (Gundremmingen B) ist bereits eingepreist, so das IWR.

Großabnehmer und die Industrie bezahlten am 11. April 2013 für Grundlaststrom, den sie im Jahr 2015 geliefert bekommen, nur noch 3,99 Cent pro Kilowattstunde. Auch der Future-Preis für das Jahr 2016 notierte mit 3,998 Cent auf dem tiefsten Stand seit Januar 2005. 

„Die Stromversorger haben das Ausbautempo der Erneuerbaren Energien völlig unterschätzt und überschwemmen den Markt zusätzlich mit neuen Kohlekraftwerken“, sagte IWR-Direktor Dr. Norbert Allnoch. Die sinkenden Börsen-Strompreise führen paradoxerweise dazu, dass die Strompreise für die Verbraucher weiter steigen. Letztendlich fördern die Stromverbraucher indirekt die niedrigen Strompreise an der Börse für die Großabnehmer über eine höhere EEG Umlage, so das IWR.

Quelle: Internationales Wirtschaftsforum Regenerative Energien (IWR)
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