Artikel vom 18.04.2013, Druckdatum 22.11.2024

„Energieeinsparung rechnet sich“

„Energieeinsparung rechnet sich“, so Werner Eicke-Hennig, Leiter der Hessischen Energiesparaktion zur Diskussion um die Effektivität von Wärmedämmungen an Wohngebäuden. Der Energieexperte warnt davor, sich von den Falschmeldungen verunsichern zu lassen: „Wer der laufenden Falschmeldung auf dem Leim geht, verliert bares Geld. Wer an seinem Haus keine Energiesparmaßnahmen ergreift, wirft sein Geld für weiter steigende Heizkosten aus dem Fenster.“

Die in der Diskussion geäußerte Behauptung, die Investitionskosten lägen höher als die Einsparungen, sei schlichtweg falsch. Was in der Studie als „geförderte Investitionen“ ausgewiesen sei, sind die Vollkosten der im deutschen Gebäudebestand laufenden Instandsetzungsmaßnahmen an Gebäudehülle und Heizung, so wie sie von der KfW gefördert werden. Der reine Mehraufwand für Energiesparmaßnahmen, ist demgegenüber deutlich geringer.

Beispiel Außenwand: Zu den etwa 60 Euro pro Quadratmeter für den Neuverputz kommen 50 Euro für die Dämmung pro Quadratmeter hinzu. Die Heizkosteneinsparungen sollten diesen Mehraufwand wieder erwirtschaften, den man durch die zusätzlichen Aufwendungen z.B. für Dämmung hatte. „Die Heizkosteneinsparungen erwirtschaften den finanziellen Mehraufwand für die energetische Ertüchtigung - mehr müssen sie auch nicht. Wir dämmen nicht, um den Neuverputz bezahlt zu bekommen“, kommentierte Eicke-Hennig.

Die Prognos-Studie, so der Energiesparexperte, sei ein wenig unflexibel. Sie verweist auf eine einzige Energiepreissteigerung von 1,1 Prozent pro Jahr. „Da niemand in die Zukunft schauen kann, ist es für die Leserin und den Leser hilfreicher, wenn man die Heizkostenersparnis unter verschiedenen Preissteigerungsraten betrachtet. Jede und jeder kann sich dann sein eigenes Bild machen. Seit 1974 liegt die jährliche nominale Energiepreissteigerung bei 5-6 Prozent, respektive 3-4 Prozent real. Gegenwärtig erleben wir Energiepreissteigerungen von 10-12 Prozent pro Jahr, aber es wird auch wieder Preisruhe und kurzfristig sinkende Energiepreise geben. Wir haben deshalb zusätzlich mit 3,3 und 5 Prozent Energiepreissteigerung in die Zukunft geschaut“, erläutert Eicke-Hennig.

Eicke-Hennig weiter: „Steigen die Energiepreise auf dem Niveau der letzten 30 Jahre, wird die energetische Ertüchtigung unserer Wohnbauten zu einem guten Geschäft. Die Heizkosteneinsparungen übertreffen die energiebedingten Mehrinvestitionen um das Dreifache. Bei den deutschen Hauseigentümern bleiben Guthaben von 851 bis 1.000 Mrd. Euro bis 2080. Die Energiespartechnik tut in der Tat etwas, was sie gar nicht braucht, sie amortisiert auch noch den Instandsetzungsanteil der Investitionen, den sonst nicht einmal die Steuer anerkennt.“

Weitere Informationen

Unter www.energiesparaktion.de gibt es unter der Rubrik „Kosten und Wirtschaftlichkeit“ gleich auf der Startseite eine Reihe von Studien, die sich qualifiziert mit dem Thema beschäftigen. Und natürlich unsere 14 Energiesparinformationen mit detaillierten Hinweisen zu den wichtigsten Energiespartechniken sowie eine Energieberaterliste. Die „Hessische Energiespar-Aktion“ ist ein Projekt des Hessischen Ministeriums für Umwelt, Energie, Landwirtschaft und Verbraucherschutz.

Quelle: Hessische Energiespar-Aktion
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