Artikel vom 08.05.2013, Druckdatum 22.11.2024 | |
Conergy baut zweites Photovoltaik-Kraftwerk in Rumänien Erst im Januar 2013 hatte die Hamburger Conergy AG mit einem 2,2 Megawatt starken Photovoltaik Park seinen Markteintritt in Rumänien bekannt gegeben. Jetzt baut der Systemlösungsanbieter in der Region Slobozia ein weiteres 2 Megawatt starkes Photovoltaik Kraftwerk für eine Gruppe von lokalen Privatinvestoren. Die Anlage rechnet sich dabei nicht über einen Einspeisetarif, sondern über „grüne Zertifikate“ und sogenannte „Power Purchase Agreements“ (PPAs). Bei diesen Stromabnahmeverträgen kauft der Energieversorger den Sonnenstrom zu einem festgelegten Preis. Auf einem Areal von rund vier Hektar und damit etwa drei Fußballfeldern produzieren künftig mehr als 8.000 Conergy Module „Made in Germany“ auf Conergy SolarLinea Gestellen über 2.700 Megawattstunden sauberen Sonnenstrom pro Jahr – genug, um rund 770 Haushalte zu versorgen. Gleichzeitig vermeidet das Conergy Kraftwerk etwa 1.400 Tonnen schädlicher CO2 Emissionen Dies entspricht dem jährlichen Ausstoß von knapp 700 Autos. Conergy agiert bei diesem Projekt als Generalunternehmer und zeichnet somit für die gesamte Planung und Auslegung des Parks verantwortlich sowie für den Bau und die Komponentenlieferung. „Der rumänische Solarmarkt hat großes Wachstumspotenzial für die Zukunft und die Regierung ambitionierte Ziele beim Ausbau der Erneuerbaren Energien“, sagte Conergy Vorstand Alexander Gorski. „Derzeit deckt Rumänien rund zwei Drittel des Strombedarfs durch die Stromproduktion im eigenen Land. Um dem schnell wachsenden Energiebedarf auch in Zukunft gerecht zu werden, spielen große Solarkraftwerke eine zunehmend wichtigere Rolle. Wir wollen unser Geschäft in diesem Segment künftig noch weiter ausbauen. Mit unserer langjährigen Expertise in der Planung und Umsetzung von Großprojekten bieten wir in- und ausländischen Investoren dabei die höchste Qualität und größtmögliche Investitionssicherheit – unter anderem durch die TÜV-Zertifizierung unserer Parks.“ Anders als andere europäischen Länder setzt Rumänien nicht auf einen staatlichen Einspeisetarif, sondern auf ein Quotenmodell. Der Staat gibt Energieversorgern und energieintensiven Betrieben vor, dass derzeit 14 Prozent ihres Stroms aus erneuerbaren Energiequellen stammen muss. Dafür benötigen sie eine bestimmte Anzahl sogenannter „grüner Zertifikate“. Bei Unterschreiten der geforderten Quoten müssen die Energieversorger die fehlenden Zertifikate für einen Preis von 110 Euro pro Emissionspapier erwerben. Von 2014 bis 2018 steigert sich die Quote zudem jährlich um 1 Prozent, so dass 2019 bereits 19,5 Prozent der erzeugten Strommenge „grün“ sein muss. Kraftwerke mit einer Gesamtleistung von bis zu 10 Megawatt erhalten für einen Zeitraum von 15 Jahren sechs Zertifikate für jede erneuerbare Megawattstunde. Ab 2014 plant die nationale Energie Regulierungsbehörde (Autoriatea Nationale de Reglementare in domeniul Energiei, ANRE), dies auf drei Zertifikate zu reduzieren. Die Betreiber des 2 Megawatt starken Conergy Kraftwerks erhalten für die jährlich produzierte Strommenge von rund 2.700 Megawattstunden derzeit also 16.200 grüne Zertifikate pro Jahr und über 15 Jahre insgesamt 243.000. Beim Börsenhandel liegt der bis 2025 festgelegte Marktpreis pro Zertifikat zwischen 27 und 55 Euro. Zertifikate, die im Laufe des Jahres nicht verkauft werden konnten, erwirbt die nationale Energie Regulierungsbehörde ANRE zum festgelegten Minimalpreis. Die Kraftwerksbetreiber verkaufen somit ihren Strom über Stromabnahmeverträge mit Energieversorgern und erhalten zusätzlich aus dem Handel der grünen Zertifikate zwischen 6,6 Millionen Euro und maximal rund 13,4 Millionen Euro. Quelle: Conergy AG |