Artikel vom 14.05.2013, Druckdatum 22.11.2024 | |
Mit Holzgebäude ökologisch in die Zukunft „wachsen“ Es wird gesägt, gehämmert und gebohrt - nicht nur in den Werkstätten für Menschen mit Behinderung des gemeinnützigen Unternehmens IWL GmbH, sondern bald auch auf einer Fläche neben dem Gebäude am Standort Landsberg. Ziel ist der Bau einer energiesparenden und erweiterbaren Werkstätte mit Modellcharakter für Menschen mit körperlicher und geistiger Behinderung. Gefördert wird das Projekt von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) mit rund 407.000 Euro. DBU-Bau-Expertin Sabine Djahanschah überreichte heute IWL-Geschäftsführer Christian Boenisch das Bewilligungsschreiben in Landsberg. „Für den Neubau sind flexibel einsetzbare Innen- und Außenwände und eine energiesparende Beleuchtungstechnik vorgesehen, von der auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter profitieren sollen“, so Djahanschah. Das Projekt sei ein gutes Beispiel, wie ökonomische, umweltfreundliche und soziale Gesichtspunkte vereint werden können. „Gewerbetreibende müssen, je nach Auftragslage, mit kurzfristigen Anpassungen ihrer Produktionsstätten rechnen. Deshalb sollten die Gebäude erweiterbar und flexibel sein“, sagte Boenisch. In einer ersten Phase des Projekts sei ein geeignetes Gebäude entworfen worden. Für die nun folgende Umsetzung des Werkstattbaus werde eine weitgehend vorgefertigte Gebäudehülle mit eingebauten Fenstern verwendet, um eine hohe Gebäudequalität zu gewährleisten. Der geplante Neubau zeichne sich durch seine stabilen, abbaubaren Innen- und Außenwände aus, die bei einer späteren Erweiterung versetzt und weitergenutzt werden könnten. Zudem werde ein unter ökonomischen und ökologischen Kriterien optimierter Dämmstandard verwendet, der mit einer Photovoltaik Anlage und einem Holzkessel für Produktionsabfälle zum Plusenergiestandard weiterentwickelt werden könne. Geplant sei auch der Einsatz einer energiesparenden Beleuchtungstechnik, so Djahanschah. Neben großen Dachflächenfenstern soll eine spezielle LED-Technik für ausreichend Licht sorgen. Im Vorfeld würde über Simulationsrechnungen das Beleuchtungskonzept optimiert, um Tages- und Kunstlicht sowie verschiedene dynamische Beleuchtungsszenarien möglichst wirksam einzurichten. Vorgesehen sei auch, die Auswirkungen der dynamischen Beleuchtung hinsichtlich Produktivität, Gesundheit und Arbeitssicherheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu untersuchen. Boenisch: „Wir bieten unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zusätzlich Schulungen an, in denen vermittelt wird, wie der Ressourcenverbrauch verringert werden kann. Auf grafischen Anzeigen können sie den Verbrauch und die Leistung von Maschinen nachverfolgen, um zum Beispiel Druckluft auf das tatsächlich notwendige Maß zu verringern.“ Auch die Anlagentechnik selbst soll verbessert werden und zu einer energiesparenden Produktion beitragen. „Der geplante Neubau hat durch seine umweltentlastende Wirkung und seinen sozialen Charakter eine Vorbildfunktion für zukünftige Gewerbehäuser“, lobte auch DBU-Generalsekretär Dr.-Ing. E. h. Fritz Brickwedde das Modellprojekt. Quelle: Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) |