Artikel vom 31.05.2013, Druckdatum 22.11.2024

Gemeinsam für den kommunalen Klimaschutz

Die hessische Gemeinde Wettenberg mit ihren knapp 13.000 Einwohner/innen nutzt die Expertise und Erfahrungen ihrer Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen mithilfe eines Energiebeirats – mit Erfolg: Im Jahr 2012 konnte die Gemeinde den Heizenergiebedarf um 58 Prozent im Vergleich zu 1996 senken. Für ihr Engagement ist die Gemeinde jetzt als „Energie-Kommune“ ausgezeichnet worden.

„Der Energiebeirat funktioniert wie ein Fachausschuss, der die Kommune berät und so auch für eine Qualitätssicherung sorgen kann“, erklärt Wettenbergs Bürgermeister Thomas Brunner. Als ein ehrenamtliches Gremium setzt sich der Energiebeirat aus sach- und fachkundigen Mitgliedern zusammen, zu denen Vertreterinnen und Vertreter der Gemeinde, Ingenieure, Handwerker, Architekten, Schornsteinfeger ebenso zählen wie lokale Energieversorger. Der Energiebeirat funktioniert als Scharnier zwischen Politik sowie den Bürgerinnen und Bürgern. Er ist keine regelmäßige Institution, sondern kommt zusammen, wenn Projekte anstehen, die sich mit dem Thema Energie befassen. So wird der Energiebeirat etwa dreimal im Jahr einberufen. Seine Beschlüsse sind nicht für die Politik bindend, haben aber aufgrund der fachlichen Kompetenz und des unter den Mitgliedern erarbeiteten Konsens einen großen Einfluss.

Auch die Mitgliedschaft des Bürgermeisters ist von großer Bedeutung, da dieser so am Arbeitsprozess und der Konsensfindung teilnimmt. Die Politik profitiert vom Knowhow und den fachlichen Einschätzungen des Energiebeirats, der zudem Projektideen vorschlägt, die dann von der Gemeinde umgesetzt werden. Sinnbild für die Projekte, die durch Energiebeirat angestoßen wurden, ist die Sanierung des Rathauses, durch die, neben der Einsparung des Wärmebedarfs um 35 Prozent, auch 23 Prozent des Strombedarfs über eine Bürgersolaranlage gesichert werden kann.

„Die Sensibilisierung der Bürgerinnen und Bürger für das Thema Energie ist eine wichtige Aufgabe des Energiebeirats“, erläutert Bürgermeister Thomas Brunner. „Über Informationsveranstaltungen, Exkursionen und Beteiligungsprojekte wird ein Bewusstsein für den verantwortungsvollen Umgang mit Energie vermittelt.“

„Das Erfolgsbeispiel Wettenberg macht deutlich: Durch die Zustimmung und die Mitnahme der Bürgerinnen und Bürger vor Ort ist eine erfolgreiche Umsetzung der Energiewende möglich“, meint Nils Boenigk, Projektleiter „Kommunal Erneuerbar“ bei der Agentur für Erneuerbare Energien. „Im Falle Wettenbergs ergänzen sich bürgerschaftliches Engagement und eine gut beratene Kommunalpolitik.“

Mit dem Titel „Energie-Kommune“ würdigt die Agentur für Erneuerbare Energien vorbildliche kommunale Energieprojekte und stellt sie auf dem Infoportal www.kommunal-erneuerbar.de ausführlich vor.

Quelle: Agentur für Erneuerbare Energien (AEE)
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