Artikel vom 11.06.2013, Druckdatum 22.11.2024

„Norwegisch-Deutsche Erklärung“ für Energie-Partnerschaft mit Norwegen

Um den Einsatz Erneuerbarer Energien und den Klimaschutz voranzutreiben, setzt sich ein breites Bündnis von Unternehmen, Verbänden Gewerkschaften und Nicht-Regierungsorganisationen aus Deutschland und Norwegen für eine enge Zusammenarbeit der beiden Länder ein. In der „Norwegisch-Deutschen Erklärung für eine langfristige Zusammenarbeit für Erneuerbare und Klimaschutz“ rufen die 21 Unterzeichner die deutsche Politik dazu auf, die Energiewende voranzutreiben und die Kohleverstromung zu reduzieren.

An die norwegische Politik richten sie den Aufruf, Norwegen zu einer zentralen Säule der künftigen europäischen Energieversorgung zu machen. Insbesondere werben sie für den Bau von Stromkabeln zum Energieaustausch zwischen Deutschland und Norwegen und für eine verstärkte Nutzung der norwegischen Speicher zum Ausgleich wachsender Mengen von Solar- und Windenergie. 

Zu den 21 Unterzeichnern der Erklärung, die heute in Berlin öffentlich vorgestellt wurde, zählen auf deutscher Seite unter anderem die Übertragungsnetzbetreiber 50hertz und TenneT, Brot für die Welt und der Bundesverband Erneuerbare Energie. Auf norwegischer Seite haben sich unter anderem der Dachverband der Stromerzeuger EnergiNorge sowie der zweitgrößte Gewerkschaftsbund YS angeschlossen. In beiden Ländern haben etliche Umweltverbände, unter anderem der WWF, die Erklärung unterzeichnet. 

Eine verstärkte Zusammenarbeit von Norwegen und Deutschland beim Stromhandel wäre für beide Länder von Vorteil, heißt es in der Erklärung. In Zeiten hoher Wind- und Solarenergieproduktion könne Deutschland Strom exportieren. Damit kann Wasser in den großen norwegischen Wasserkraftwerken gespart werden. In Zeiten ohne Wind und Sonne in Deutschland könne das gesparte Wasser zur zusätzlichen Stromproduktion verwendet werden. Die Verluste seien dabei gering, heißt es in der Erklärung. 

„Um diese Kooperation zu ermöglichen, werden wir zwei Seekabel-Verbindungen von Deutschland nach Norwegen bauen. Mit den Vorbereitungen für die erste haben wir bereits vor zwei Jahren begonnen und werden sie 2018 fertig stellen. Das ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Marktintegration in Nordwesteuropa“, betont Lex Hartman, Mitglied der Geschäftsführung des Übertragungsnetzbetreibers TenneT. Dass solche Leitungen sich rechnen zeigt das jüngste Projekt der Verbindung Niederlande-Norwegen, die sich nach weniger als drei Jahren amortisiert hat. 

Die Norwegisch-Deutsche Erklärung demonstriert, dass breite Teile der norwegischen Gesellschaft die Energiewende unterstützen möchten. Lange bestehende Vorbehalte in Norwegen werden mit der Erklärung abgebaut. 

„Wir appellieren an die Politik in Deutschland, verstärkt den Dialog mit Norwegen zu suchen“, sagt Raffaele Piria von der Smart Energy for Europe Platform, der die Erklärung initiiert hat. „Eine Zusammenarbeit kann die kostengünstige Umsetzung der Energiewende unterstützen.“ 

Die Norwegisch-Deutsche Erklärung kann unter www.jointdeclaration.org heruntergeladen werden.

Quelle: Smart Energy for Europe Platform GmbH (SEFEP)
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