Artikel vom 13.06.2013, Druckdatum 22.11.2024 | |
juwi: Solarsparte soll wichtiger Bestandteil im Firmenportfolio bleiben Der Wörrstädter Energiespezialist juwi hält trotz schwieriger Rahmenbedingungen auf dem deutschen Heimatmarkt weiter an seiner Solarsparte fest, will seine Kapazitäten aber der veränderten Situation anpassen. Die reduzierte Einspeisevergütung für Sonnenstrom und bereits deutlich gestiegene Modulpreise durch EU-Strafzölle hätten den deutschen Photovoltaik Markt schon weitgehend zum Erliegen gebracht, so das Unternehmen . „Solarfreiflächenprojekte lassen sich in Deutschland – von wenigen Ausnahmen abgesehen – unter diesen Bedingungen nicht mehr wirtschaftlich realisieren“, berichtet juwi-Vorstand Matthias Willenbacher im Vorfeld der Intersolar Europe. „juwi zieht sich nicht komplett aus diesem Markt zurück, wir passen unsere Kapazitäten lediglich den veränderten Bedingungen an“, so Willenbacher. In Deutschland wird der Projektentwickler 2013 voraussichtlich weniger als zehn Megawatt (MW) im Solarbereich installieren. 2012 waren es noch über 100 MW. Wachstumspotenzial sieht das Unternehmen vor allem im Ausland. Trotz eines schwierigen Marktumfeldes in Deutschland hat juwi im abgelaufenen Geschäftsjahr weltweit rekordverdächtige 321 Megawatt mit Solarkraftwerken installiert. „International werden wir in diesem Jahr Solarprojekte in einer Größenordnung von mehr als 200 Megawatt umsetzen“, sagt der juwi-Vorstand. „In Deutschland fehlt dafür aber heute und auf absehbare Zeit die wirtschaftliche Basis“, so Willenbacher. Die Solaraktivitäten des Unternehmens werden sich deshalb auf die Wachstumsmärkte konzentrieren. „Weltweit hat die Solarenergie enormes Steigerungspotenzial“, ist der juwi-Vorstand überzeugt. Dies gelte insbesondere für die Boom-Märkte Südost-Asien und Indien. Hier realisiert das Unternehmen derzeit mehrere Großprojekte. In Singapur hat juwi im vergangenen Jahr eine Niederlassung eröffnet, um von dort aus zukunftsträchtige Projekte in Thailand und Malaysia in Angriff zu nehmen. Das im Januar in Japan gegründete Joint Venture „juwi Shizen Energy“ hat bereits sein erstes Freiflächenprojekt erfolgreich ans Netz gebracht. In Fernost realisiert das Unternehmen derzeit mehrere Großprojekte. Weitere sind in der Pipeline. In Nord-Thailand, in Kamphaeng Phet und Ubon Ratchathani, baut juwi insgesamt fünf Photovoltaik Freiflächenanlagen mit einer Gesamtleistung von 48 Megawatt. Die jährlich produzierte Strommenge reicht aus, um 30.000 Haushalte mit Strom zu versorgen. In Indien hat juwi Anfang 2013 im Auftrag des Stromproduzenten Green Infra seine bisher größte Solaranlage auf dem Subkontinent ans Netz gebracht. Das 26-Megawatt-Projekt nahe der Wüstenstadt Jodphur produziert jährlich rund 465 Millionen Kilowattstunden sauberen Sonnenstrom. Auch am anderen Ende des Globus, an der Südspitze Afrikas setzt juwi Zeichen. In Rustenburg baut das Unternehmen einen sieben Megawatt-Solarpark. In der Provinz Nordkap realisiert juwi zwei Parks mit einer Leistung von je zehn Megawatt, im Westkap eine Freiflächen Anlage mit acht Megawatt Leistung. Erfolge kann juwi auch aus Großbritannien vermelden. Hier wurden letzte Woche zwei Solarprojekte in Betrieb genommen, die bereits vor dem Netzanschluss an das Solarunternehmen Lightsource Renewable Energy verkauft werden konnten. Die Anlagen – Ninnis Farm (3.88 MW) in Cornwall und The Hollies (8.6 MW) in Lincolnshire – sind die ersten von juwi entwickelten Projekte im Vereinigten Königreich. Aber auch im Heimatmarkt Deutschland war der Wörrstädter Projektentwickler aktiv. Im Thüringischen Ronneburg wurde Ende 2012 der größte Solarstrompark des Freistaates in Betrieb genommen. Die Anlage mit fast 20 Megawatt Leistung befindet sich auf einer ehemaligen Uran-Abbaufläche. Im Schleswig-Holsteinischen Herzogtum Lauenburg hat juwi ein Solarkraftwerk mit knapp 25 Megawatt Leistung erfolgreich ans Netz gebracht. Allein aus der Kraft der Sonne erzeugt der Solarpark in Elmenhorst jährlich über 23 Millionen Kilowattstunden sauberen Strom – genug für mehr als 7.700 Haushalte. Neben dem klassischen Projektgeschäft forciert juwi weiter sein Endkundengeschäft. „Inzwischen ist der Strom vom eigenen Dach deutlich günstiger als der Haushaltsstrompreis“, so Willenbacher. Damit werden Dachanlagen für die Industrie, aber auch für Privatkundinnen und -kunden immer attraktiver. „Es macht daher Sinn den eigenen Solarstrom mit Hilfe von Speichermöglichkeiten selbst zu nutzen“ ergänzt der juwi-Vorstand. Mit seiner „juwi Home Power ©“ bietet das Unternehmen einen Batteriespeicher an, der tagsüber mit Solarstrom geladen wird. Sobald die eigene Photovoltaik Anlage die Eigenversorgung des Hauses nicht mehr sicherstellen kann, übernimmt das Speichersystem die Versorgung des Hauses. Günstiger Solarstrom wird so auch abends und nachts genutzt. Seit der Neuausrichtung des Unternehmens 2012 ist die Solarsparte Teil der neugegründeten juwi Energieprojekte GmbH. Die neue Tochtergesellschaft vereint technologieübergreifende Projektentwicklung und bietet maßgeschneiderte EE-Lösungen aus einer Hand an, heißt es in der entsprechenden Pressemitteilung abschließend Quelle: juwi Holding AG |