Artikel vom 17.06.2013, Druckdatum 22.11.2024

Solarspeicher für wirtschaftliche Mehrfamilien-Sonnenhäuser

Am 15. Juni 2013 stellte die Jenni Energietechnik AG (Oberburg, Schweiz) in Burgdorf zwei große Solarspeicher auf. Gleich neben dem neuen Produktionsgebäude der Emmentaler Solarfirma entstehen derzeit zwei Mehrfamilienhäuser. Die Gebäude werden ganzjährig zu 100 Prozent mit Sonnenenergie für Heizung und Warmwasser versorgt.

108.000 Liter Inhalt, 10 Meter Höhe, 3,75 Meter Durchmesser und 10 Tonnen Gewicht. Dies sind die eindrücklichen Dimensionen der beiden Stahltanks, die künftig die Sonnenenergie in Form von heißem Wasser für den Winter speichern werden. Die Speicher wurden am Samstag feierlich auf die Baustelle transportiert, mit einem Pneukran aufgestellt und sind nun von weitem sichtbar. In den nächsten Monaten werden rund herum 16 Miet- und Eigentumswohnungen gebaut.

Die Bauparzelle an der Lochbachstrasse grenzt an das 2007 eingeweihte Solar-Mehrfamilienhaus. Dank technischen Innovationen basierend auf diesem Pionierprojekt, können die Solaranlagen in den neuen Häusern kleiner dimensioniert und die Wohnungsfläche vergrößert werden. Damit werden solar beheizte Mehrfamilienhäuser nun auch wirtschaftlich interessant und für Bauinvestoren attraktiv. Gegenüber einer konventionellen Heizung reichen Mehrinvestitionen von nur 25.000 Schweizer Franken pro Wohnung aus, um die Heizenergie und das Warmwasser ganzjährig mit Sonnenenergie zu erzeugen. Das Gebäude wird ohne jegliche Zusatzheizung auskommen. Die Baupläne will Josef Jenni zu einem Sonderpreis an interessierte Bauherren weitergeben, um damit möglichst viele Folgeprojekte auszulösen.

40 Prozent des Schweizer Gesamtenergieverbrauchs werden für Heizen und Warmwasser benötigt. Es besteht also ein großes Potenzial, konventionelle Energie (Öl, Gas, Strom etc.) durch effiziente Solarthermie Anlagen zu ersetzen. Mit einem Sonnenhaus ist man unabhängig von künftigen Energieengpässen und steigenden Energiekosten. Gleichzeitig wird die Umwelt geschont und die lokale Volkswirtschaft unterstützt, denn statt laufend teure ausländische Energie einzukaufen, investiert man einmalig in eine Solaranlage und hat nachher geheizt.

Die Energiewende ist eine Speicherfrage. Große Wasserspeicher bieten eine optimale Möglichkeit, um Energie dezentral und saisonal zu speichern. Die künftigen Mieter und Wohnungseigentümer in den Solar-Mehrfamilienhäusern werden - auch wenn Energie dereinst Mangelware wird - stets warm haben und sich zudem an der Nebenkosten-Abrechnung freuen, denn die Sonne schickt keine Rechnung.

Gleich neben den Mehrfamilienhäusern weihte Jenni Energietechnik AG im Mai ihr drittes Produktionsgebäude ein, um künftig noch mehr Solarspeicher für den europäischen Markt herstellen zu können. Das Unternehmen mit 75 Mitarbeitenden ist überzeugt, dass das Sonnenhaus das Haus der Zukunft ist. 

Quelle: Jenni Energietechnik AG
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