Artikel vom 18.10.2006, Druckdatum 22.11.2024

Spanien fördert Solarstrom weiter

Die Bedingungen für Investoren und Anlagenbetreiber in Spanien sind weiterhin ausgezeichnet. Darauf weist jetzt die Berliner Solarpraxis AG hin. Zusammen mit der auf den regenerativen Energiemarkt spezialisierten Unternehmensberatung eclareon GmbH war sie Meldungen nachgegangen, nach denen die spanische Solarförderung vor tiefen Einschnitten stünde. Zuverlässigen Quellen zufolge halte Spanien aber daran fest, bis 2010 rund 400 MW elektrische Leistung aus Sonnenstrom zu beziehen, erklärt David Pérez, Geschäftsführer des eclareon Büros in Madrid.

Der im Industrieministerium zuständige Staatssekretär für Energiefragen, Ignasi Nieto, räumte auf einer Anhörung am 10. Oktober 2006 mit den derzeit kursierenden Gerüchten auf und versicherte Vertretern des spanischen Branchenverbandes ASIF, dass die Regierung an ihrem offensiven Kurs zur wirtschaftlichen Entwicklung der spanischen Solarindustrie festhalten werde. Sie werde „keineswegs von ihrer bisherigen Förderstrategie abweichen und das Marktwachstum stoppen“, erklärte Nieto. Der Staatssekretär gilt als ausgezeichneter Kenner der Branche. 

Angekündigt wurde von Regierungsseite allerdings ein neues Gesetz um die Einspeisevergütung für Solarstrom neu zu regeln. Mitarbeiter des Ministeriums erarbeiten zurzeit einen Entwurf, der vermutlich im November veröffentlicht wird, teilte Solarpraxis mit. Dieser soll dann als Königliches Dekret verkündet werden und das Dekret 436 aus dem Jahre 2004 ablösen.

Ähnlich wie in Deutschland soll auch in Spanien die Einspeisevergütung für Sonnenstrom an den technischen Fortschritt in dieser Branche sinnvoll angepasst werden. Schon im Sommer hatte Spanien beispielsweise die Solarvergütung von der allgemeinen Entwicklung der Strompreise abgekoppelt. Es ist in der Diskussion, die Fördertarife künftig auf 25 Jahre zu begrenzen. In Deutschland wird Solarstrom nur für zwanzig Jahre in garantierter Höhe vergütet. Dazu sucht das spanische Industrieministerium nach einer sinnvollen Neuregelung für Vergütungen für Anlagen der Leistungsklasse 100 kW bis zehn MW. Auch das Genehmigungsverfahren soll in den 17 spanischen Regionen vereinheitlicht und gestrafft werden.

Quelle: IWR, Solarpraxis AG
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