Artikel vom 25.06.2013, Druckdatum 25.11.2024 | |
Dachflächen für Sonnenenergie in Bremen Bekommt das Dach meines Hauses genug Sonne damit sich eine Solaranlage lohnt? Diese Frage kann ab sofort für jedes einzelne Bremer Gebäude beantwortet werden: Unter www.solarkataster-bremen.de ist eine interaktive Karte veröffentlicht worden. Über die Eingabe der Adresse oder direkt in der Karte können die einzelnen Dächer aufgesucht werden. Die Färbung zeigt dann, welche Dächer wie gut geeignet sind, um dort eine solarthermische Anlage für die Warmwassererzeugung oder eine Photovoltaik Anlage zur Stromerzeugung zu betreiben. Nach Anklicken eines Daches werden weitere Informationen über nutzbare Fläche, die mögliche Leistung einer Anlage Ertrag und CO2-Einsparung gegeben. Natürlich findet man auch Hinweise, wie man zu seiner eigenen Solaranlage kommt, und wird über Beratungsmöglichkeiten, Ansprechpartner und Fördermöglichkeiten informiert. „Die Dächer Bremens sind ein noch wenig genutztes Potenzial für wirtschaftliche Investitionen in den Klimaschutz. Theoretisch stehen dort zwischen 6 und 12 Quadratkilometern an Fläche für die Nutzung der Sonnenenergie zur Verfügung. Unser neues Solardachkataster soll einen Anstoß geben, dieses Potential auch zu nutzen“, sagte Bremens Umweltsenator Joachim Lohse heute bei der Vorstellung der neuen Internetseite. Mehr als 60 Prozent der Dächer auf den rund 200.000 Bremer Gebäuden bekommen genug Sonne für den Betrieb einer Photovoltaik Anlage. Für die weniger anspruchsvolle solarthermische Nutzung sind es sogar 75 Prozent. Sehr gut geeignet für Photovoltaik Anlagen sind nach der Analyse rund 6 Quadratkilometer, weitere 4,3 Quadratkilometer werden als gut geeignet eingestuft. Würden alle diese Flächen tatsächlich zur Solarstromerzeugung genutzt, könnten in Bremen zirka 1.550.000 Kilowatt Leistung installiert werden. Diese könnten rund 1.410 Millionen Kilowattstunden Strom pro Jahr erzeugen. Allerdings sind dies theoretische Werte. Mit der für das Solarkataster angewendeten Technik lässt sich der bauliche Zustand oder die Statik eines Daches nicht beurteilen. Senator Lohse: „Ende 2012 waren in Bremen an die 15.000 Kilowatt Photovoltaik Leistung installiert, daraus werden rund 12,5 Millionen Kilowattstunden Strom erzeugt. Wir sind damit gerade bei 0,9 Prozent des maximalen Potenzials angekommen. Da ist noch Luft nach oben.“ Die gleiche Auswertung ergibt –alternativ- für die solarthermische Nutzung ein Flächenpotenzial von rund 12 Quadratkilometern. Zurzeit sind in Bremen zirka 24.000 Quadratmeter Dachfläche (0,024 Quadratkilometer) mit Solarthermie Anlagen ausgestattet – das sind 0,2 Prozent des theoretischen Potenzials. Auch hier liegt noch sehr viel brach, selbst wenn die Nutzung nicht überall sinnvoll und möglich ist. Grundlage für eine Solarpotentialanalyse sind hochauflösende Fernerkundungsdaten, die die Höhe der Geländeoberfläche und Gebäude enthalten. 2012 hatte das Landesamt GeoInformation bei einer Befliegung solche Laserscan-Daten erhoben. Zusätzlich werden die Gebäudeumrisse benötigt, die aus der bei GeoInformation geführten automatisierten Liegenschaftskarte (ALK) abgeleitet werden. Auf dieser Datengrundlage wurde das Solarkataster für die Stadt Bremen erstellt. Unter Berücksichtigung der Dachneigung, Dachexposition und Dachflächengröße, der solaren Einstrahlung und der Beschattung durch benachbarte Bäume und Gebäude wurde die solare Nutzungsmöglichkeit für jedes Einzelgebäude ermittelt und ist nun für jede/n Interessierte/n im Internet einsehbar. Das Solardachkataster wurde von der Osnabrücker Firma IP Syscon, einem auf die Verarbeitung von Geodaten spezialisierten Softwarehaus, erstellt. Die Kosten belaufen sich auf rund 23.500 Euro. Knapp die Hälfte davon werden von den Bremer Firmen swb AG, swb proNatur, Friedrich Schmidt Bedachungen und SEN Solarsystemtechnik aus Grasberg übernommen. Wer als Eigentümer/in oder Erbbauberechtigte/r eines Grundstücks Bedenken gegen die Veröffentlichung der Informationen zum Solarpotenzial seines Gebäudes hat, kann diese löschen lassen. Ein Widerspruch kann formlos schriftlich unter Angabe der Adresse des Objektes gerichtet werden an: GeoInformation Bremen, Landesamt für Kataster - Vermessung - Immobilienbewertung – Informationssysteme (www.geo.bremen.de) Quelle: Freie Hansestadt Bremen |