Artikel vom 15.07.2013, Druckdatum 22.11.2024

Energiewende: Jeder vierte Deutsche hat kein Vertrauen in die Politik

In Sachen Energiepolitik war der Wahlkampf von Deutschlands Parteien bisher wenig überzeugend: 24 Prozent der Bundesbürgerinnen und Bundesbürger trauen keinem politischen Lager zu, die Energiewende zu meistern. 26 Prozent vertrauen auf die Kompetenz der CDU/CSU. Die Grünen schaffen bei einem ihrer Traditionsthemen nur 22 Prozent. Die übrigen Parteien schneiden noch schlechter ab. Dies sind Ergebnisse aus der repräsentativen Online-Befragung „Energiekompetenz der Bundestagsparteien“ des Energiedienstleisters Ensys AG.

Deutschlands Politikerinnen und Politiker haben längst erkannt, dass die Energiewende ein wichtiges Wahlkampfthema ist. Sie unterstellen sich gegenseitig, kein Konzept dafür zu haben. Das sehen die deutschen Wähler ähnlich: Der SPD etwa sprechen beim Thema Energie nur 15 Prozent ihr Vertrauen aus. Weit abgeschlagen folgen mit jeweils vier Prozent die Linke und die Alternative für Deutschland, die Piraten mit zwei Prozent und als Schlusslicht die FDP mit nur einem Prozent. 

Fragt man die Deutschen, welche Partei ihrer Meinung nach eine ebenso zuverlässige wie bezahlbare Energieversorgung sicherstellen könnte, ist das Misstrauen sogar noch größer. 28 Prozent trauen dies keiner politischen Vereinigung zu. Die CDU/CSU liegt hier mit 24 Prozent an der Spitze. Auf die Sozialdemokraten vertrauen 19 Prozent; sie überzeugen in dieser Frage etwas mehr als die Grünen, die nur auf 15 Prozent kommen. 

„Was die Energiewende betrifft, sind die Verbraucherinnen und Verbraucher desillusioniert“, sagt Andreas Hergaß, Vorstand des Energiedienstleisters Ensys AG. „Die Wirtschaft ist verunsichert, etwa durch die beschlossene Verknappung von CO2-Zertifikaten und den damit verbundenen Anstieg des Strompreises. Auch die Bürgerinnen und Bürger vermissen einen klaren Kurs: Erst spricht Bundesumweltminister Peter Altmaier von einer Strompreisbremse, dann ist sie wieder vom Tisch. Das Hin und Her macht die Parteien angreifbar und vergrößert die Politikverdrossenheit.“ 

Aus Sicht von Energieversorgern wie der Ensys AG ist es höchste Zeit für ein entschlossenes Handeln der Politikerinnen und Politiker. „Dabei darf es natürlich nicht bei leeren Wahlversprechen bleiben“, sagt Andreas Hergaß. „Die Energiewende muss von allen mitgetragen werden, von Unternehmen wie von jedem einzelnen Bürger und jeder einzelnen Bürgerin. Wenn die Politik nicht eindeutig Stellung bezieht, ist weiterer Vertrauensverlust die logische Konsequenz.“ 

Über die Online-Befragung:
Für die Erhebung „Energiekompetenz der Bundestagsparteien“ führte die Ensys AG im Juli 2013 eine Internet-Befragung im Rahmen eines Online-Panels durch. 1.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer beantworteten fünf Fragen zum Thema Energiepolitik im Zusammenhang mit der bevorstehenden Bundestagswahl. 

Quelle: Ensys AG

                                                                 News_V2