Artikel vom 15.08.2013, Druckdatum 22.11.2024 | |
Studentischer Rennwagen mit Elektroantrieb startete am Hockenheimring Studierende der Universität des Saarlandes haben einen Rennwagen entwickelt, der mit Elektroantrieb rasend schnell durchstartet. Bei einem internationalen Studentenwettbewerb sind sie damit jetzt am Hockenheimring gestartet. Für das Siegertreppchen reichte es noch nicht, aber das Team konnte vielfältige Erfahrungen mit der komplizierten Technik und den hohen Sicherheitsanforderungen sammeln. Beim studentischen Wettbewerb „Formula Student Germany“ traten auf dem Hockenheim-Ring jetzt 115 Teams gegeneinander an. 40 Rennwagen waren mit einem Elektroantrieb ausgestattet. Bevor die Boliden auf die Rennstrecke durften, mussten sie aufwändige Sicherheits-Checks über sich ergehen lassen. „Die Sicherheit der studentischen Fahrerinnen und Fahrer hat oberste Priorität. Es wird daher zum Beispiel überprüft, dass alle Hochspannungssysteme entsprechend ausgelegt sind, so dass von der hohen Spannung keine Gefahr für den Fahrer ausgeht“, erläutert Johannes Mathieu, Mechatronik-Student der Saar-Uni. Er sah es daher schon als Erfolg, dass das Team als eines der ersten Teams alle technischen Abnahmen bestanden hatte und an den weiteren Disziplinen teilnehmen durfte. Denn gegenüber Rennautos mit Benzinmotor sind bei den Elektroantrieben deutlich mehr Sicherheitssysteme zur Überwachung der Technik im Einsatz. „Im Vergleich zu vielen anderen Teams haben wir ein geringeres Budget und können daher nicht auf Komplettlösungen zurückgreifen, sondern müssen viele Komponenten und Systeme selbst entwickeln“, sagt Mathieu. Die Grundlage des Rennautos wurde gemeinsam mit dem Team der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Saarbrücken entwickelt, aufbauend auf einem früheren Fahrzeug der Hochschule. Die Uni-Studierenden statteten das Fahrzeug dann mit einem Elektroantrieb aus. Beide Hochschulteams tauschen sich regelmäßig aus und arbeiten eng zusammen. Unterstützt werden sie dabei von der regionalen und überregionalen Industrie. „Am Hockenheimring waren alle deutschen Automobilhersteller und auch Zulieferer wie Bosch und ZF vertreten“, sagt Johannes Mathieu, der über den Lehrstuhl für Konstruktionstechnik und das Unternehmen ZF in Saarbrücken die Anregung erhielt, an der „Formula Student“ teilzunehmen. Er war vor zwei Jahren einer der Gründer des Saar Racing Greenteams an der Universität des Saarlandes und von Anfang mit Begeisterung dabei. „Wir lernen hier im Team, ein komplexes Projekt zu gestalten und müssen alles selbst organisieren, von der Sponsorensuche und dem Marketing über die Technik bis hin zum Management der verschiedenen Wettbewerbe“, erläutert der Mechatronik-Student. Mehr als 20 Studentinnen und Studenten der Saar-Uni aus unterschiedlichen Fachrichtungen wirken dabei mit. Sie kommen aus der Mechatronik, den Werkstoffwissenschaften, der Betriebswirtschaftslehre sowie der Psychologie, Informatik und Physik. „Auch Geisteswissenschaftler sind bei uns willkommen, etwa für die Pressearbeit und das Marketing. Sie können hier Teamerfahrung sammeln und hautnah erleben, wie solch ein Projekt auch in der Industrie ablaufen könnte“, sagt Mathieu. Die großen Unternehmen, die sich durch Sponsoring und Präsenz an der „Formula Student“ beteiligen, sind daher vor allem an den Absolventen interessiert. Der Wettbewerb „Formula Student“ wurde bereits 1981 in den USA für die ins Leben gerufen, um Nachwuchs zu gewinnen. Dabei treten Hochschulteams aus der ganzen Welt mit ihren selbstgebauten Rennwagen gegeneinander an. Seit 2010 gibt es auch die Kategorie „Formula Student Electric“. Bereits im September wird das Saar Racing Greenteam der Saar-Uni beim nächsten Rennen antreten. Dann geht es vom 13. bis 16. September zur italienischen „Formula Student“ nach Varano de Melegari. Vielleicht reicht es dann schon für einen der vorderen Plätze. Das Saar Racing Greenteam sucht noch weitere engagierte Studentinnen und Studenten für ihr Projekt. Interessierte, die Teil des Teams werden möchten, können sich unter folgender E-Mail-Adresse bewerben: info@srg.uni-saarland.de Quelle: Universität des Saarlandes |