Artikel vom 11.04.2007, Druckdatum 22.11.2024

Kohlendioxidausstoß 2006 leicht gestiegen

In Deutschland ist der Gesamtausstoß des Klimagases Kohlendioxid (CO2) im Jahr 2006 gegenüber 2005 um 0,6 Prozent gestiegen. Insgesamt lag der CO2-Ausstoß in 2006 bei 878 Millionen Tonnen. Das sind 5,1 Millionen Tonnen CO2 mehr als im Vorjahr. Ein Grund ist das im Jahr 2006 um 2,5 Prozent erhöhte Wirtschaftswachstum, meldet das Umweltbundesamt (UBA). Die verstärkte Nutzung Klima schonender, erneuerbarer Energieträger konnte den konjunkturbedingten Anstieg der CO2 Emissionen allerdings um etwa 11 Millionen Tonnen CO2 bremsen. UBA-Präsident Prof. Dr. Andreas Troge: „Der europaweite Wirtschaftsaufschwung wird den Kohlendioxidausstoß weiter erhöhen. Wir müssen daher beim Klimaschutz zulegen.“

Die energiebedingten CO2 Emissionen entstehen in stationären und mobilen Verbrennungsprozessen in der Wirtschaft und in Privathaushalten – dies reicht von der Großfeuerungsanlage zur Stromerzeugung über die Raumwärmeerzeugung für private Haushalte bis zur Verbrennung in den Motoren der Pkw und Lkw. Änderungen im Brennstoffmix zur Stromerzeugung erhöhten in der Gesamtbilanzierung die CO2- Emission um 0,1 Prozent.

Deutlich erhöht haben sich die Emissionen aus Industrieprozessen. Hier wirkte sich das eingetretene Wirtschaftswachstum deutlich aus: In allen für die CO2 Emissionen relevanten Industriebranchen – etwa der Metall erzeugenden Industrie oder der chemischen Industrie –, stiegen die Produktionsmengen teilweise stark an und damit der CO2-Ausstoß. Im vergangenen Jahr gab es ein Plus von 4,2 Millionen Tonnen, das sind 5,4 Prozent mehr als 2005. Die so genannten energiebedingten CO2 Emissionen – also die Emissionen aus der Nutzung fossiler Energieträger – erhöhten sich unwesentlich. Sie gingen um etwa eine Million Tonnen nach oben: Das sind 0,1 Prozent mehr als 2005, meldet das UBA.

Hervorzuheben ist, dass gegenüber 2005 der Einsatz der erneuerbaren Energieträger – vor allem Biomasse und Windenergie – 2006 um 13,5 Prozent stieg. Nach ersten Berechnungen vermied dieser Zuwachs etwa 11 Millionen Tonnen CO2.

Diese ersten Berechnungen des UBA basieren auf Angaben der Veröffentlichungen zum „Primärenergieverbrauch 2006“ der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen sowie zum „Bruttoinlandsprodukt 2006 für Deutschland“ des Statistischen Bundesamtes. Das UBA ermittelte die Emissionen mit Hilfe vereinfachter Berechnungsverfahren. Ergebnisse des Emissionshandels liegen für 2006 noch nicht vor und sind in die Berechungen nicht eingeflossen. Verbesserte Aussagen – auch mit Angaben zu den verschiedenen Emittentengruppen – sind voraussichtlich erst nach der Veröffentlichung detaillierter Angaben zum Energieverbrauch Mitte dieses Jahres möglich, so das UBA.

Quelle: Umweltbundesamt (UBA)
                                                                 News_V2