Artikel vom 12.04.2007, Druckdatum 22.11.2024 | |
CIS-Module unter „Albklimastress“ testen Bereits seit 2001 testet die Hochschule Albstadt-Sigmaringen verschiedene Solarmodule im Dauerbetrieb. Seit vergangener Woche werden dort nun auch neuartige Kupfer-Indium-Diselenid-Module (CIS-Module) an der frischen Luft unter realen Bedingungen erprobt. Die Hochschule Albstadt-Sigmaringen ist damit die erste Hochschule in Deutschland, die eine solche Testanlage in Betrieb genommen hat. Die angehenden Wirtschaftsingenieure können sich so in ihrem Studium intensiv und ganz praxisnah mit dem Zukunftsthema Solarenergie befassen. „Eins muss klar sein, der Klimawandel hat begonnen, wir sind mittendrin – und der Klimawandel wird Auswirkungen haben“, sagte Baden-Württembergs Umweltministerin Tanja Gönner anlässlich der Betriebnahme der neuen Testanlage am 5. April 2007. Die Nutzung der Sonnenenergie sei daher eine wichtige Aufgabe. Erfreulicherweise sei die Zahl der Fotovoltaik Anlagen in Baden-Württemberg in den letzten Jahren deutlich gestiegen, dennoch würden auf diese Weise erst 0,33 Prozent des Stroms erzeugt. Bereits seit 2001 werden an der Hochschule Albstadt-Sigmaringen verschiedene Solarmodule im Dauerbetrieb getestet. Die ersten 56 Module aus dem Jahr 2001, die eine Fläche von 45,8 Quadratmetern einnehmen, hatten eine Nennleistung von 4,692 Kilowatt peak (kWp), also maximal. Mit der jetzt in Betrieb genommenen Anlage sind noch mal 51 Module auf rund 60 Quadratmetern dazu gekommen. Die neue Anlage hat eine Nennleistung von 11,083 kWp. Die Einrichtung und Erforschung der Fotovoltaik Anlagen an der Hochschule gehe auf die Gründung des Studiengangs Wirtschaftsingenieurwesen im Rahmen der Zukunftsinitiative des Landes zurück, berichtete Professor Franz-Josef Kuhn, der die Errichtung der neuen Fotovoltaik Anlage initiiert hat. „Wir machen hier auch firmenunabhängige Beratung für Investoren“, betonte Kuhn. Die Umweltministerin hob hervor, dass die Hochschule in der Wirtschaft als wissenschaftlicher Partner anerkannt werde. Das zeigt auch die Unterstützung der Forschungsprojekte insbesondere durch die Firmen Ralos, Solarmax, Würth Solar, sowie die Albstadtwerke und die Stadtwerke Balingen. In Albstadt werden zurzeit zwei Generationen Module aus amorphem Silizium, drei verschiedene Arten polykristalline und fünf verschiedene Arten monokristalline Siliziumzellen, sowie zwei verschiedene Arten der neuen CIS-Module, die ohne Silizium hergestellt werden, getestet. Letztere können in einem Dünnschichtverfahren wie auch das amorphe Silizium hergestellt werden. Dadurch wird hundertmal weniger Material und auch bedeutend weniger Energie bei der Produktion benötigt, erläuterte Bernhard Dimmler, Leiter Forschung und Entwicklung bei der Firma Würth Solar. Albstadt mit seiner hohen Sonnenscheindauer und gleichzeitig extremen Witterungsbedingungen, etwa den kalten Wintern, sei ein ideales Testfeld für Solaranlagen, sagte Professor Franz-Josef Kuhn, der den Betrieb wissenschaftlich begleitet. „Wer den Albklimastress überlebt, ist damit fit für ganz Deutschland“, scherzte er. Quelle: Hochschule Albstadt-Sigmaringen |