Artikel vom 30.03.2006, Druckdatum 22.11.2024 | |
Palmer (Grüne): Claasens Sicherheitsphilosophie hat kläglich versagt Mit dem Schlüsselverlust im Atomkraftwerk Philippsburg demonstriert nach Auffassung des umweltpolitischen Sprechers der Grünen in Baden-Württemberg, Boris Palmer, die EnBW erneut, dass es mit der zugesagten „neuen Sicherheitsphilosophie“ nicht weit her ist. Da der erheblich sicherheitsrelevante Vorgang nicht in der offiziellen Meldeverordnung vorkommt, hatte man den Leiter der Anlage und die Behörden erst nach Tagen informiert. Palmer: „Was da passiert, ist auf seine Weise ein GAU: Nämlich ein Gar nicht Angenommener Unfall. Neue Sicherheitssysteme, Null Toleranz, schnelle Information der Behörden und Aufklärung der Öffentlichkeit: Was hat Claassen alles versprochen. Nichts davon hat funktioniert. Im Gegenteil: EnBW und Umweltministerin Gönner haben den prekären Vorgang erfolgreich unter der Decke gehalten – bis nach der Landtagswahl in Baden-Württemberg.“ Palmer erinnerte daran, dass die EnBW gegen den Leiter der Anlage in Neckarwestheim, Grauf, sogar Privatdetektive in Bewegung gesetzt hatten, nur weil dieser mit drastischen Worten auf das Problem der so genannten 'Innentäter' („Es reicht ein Schraubenzieher…“) aufmerksam gemacht hatte. Palmer: „Jetzt haben wir wahrscheinlich ein echtes Innentäterproblem. In Zeiten des Terrorismus ist das alles andere als beruhigend. Noch weniger beruhigend ist allerdings der Umgang mit dem Vorfall. Wer solchen Anlagen auch noch die Laufzeit verlängern will, erhöht diesen Aspekt des Risikos von Atomkraftwerken ganz erheblich und handelt unverantwortlich.“ Palmer forderte einen Bericht von der Landesregierung über den unglaublichen Vorgang und die Konsequenzen, die die Aufsichtsbehörde daraus zu ziehen gedenkt. Quelle: Die Grünen in Baden Württemberg |