Artikel vom 28.09.2006, Druckdatum 22.11.2024

KyotoPlus: Wege aus der Klimafalle

„Verantwortliche Umwelt- und Klimapolitik ist kein Luxus, sondern die Grundlage für eine friedliche Entwicklung dieser Welt und die entscheidende Investition in unsere eigene Sicherheit.“ Das sagt kein Geringerer als der ehemalige Exekutivdirektor United Nations Environment Programme, UNEP, Prof. Dr. Klaus Töpfer. Er ist Schirmherr und Teilnehmer des heute und morgen in Berlin stattfindenden internationalen Kongresses „KyotoPlus: Wege aus der Klimafalle“.

Das Kyoto-Protokoll (benannt nach dem Ort der Konferenz Kyôto in Japan) ist ein 1997 beschlossenes Zusatzprotokoll zur Ausgestaltung der Klimarahmenkonvention (UNFCCC) der Vereinten Nationen für den Klimaschutz. Es schreibt verbindliche Ziele für die Verringerung des Ausstoßes von Treibhausgasen fest, die als Auslöser der globalen Erwärmung gelten. Ein gutes Jahrzehnt später findet vom 28. bis 29. September 2006 in Berlin „KyotoPlus: Wege aus der Klimafalle“ statt. Der internationale Kongress ist ein Projekt der Heinrich-Böll-Stiftung in Zusammenarbeit mit dem WWF, dem Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie und dem European Climate Forum.

„Unser Klimasystem droht aus den Fugen zu geraten: Hitzewellen Dürreperioden, Überschwemmungen oder Tropenstürme mit verheerenden Folgen, schmelzende Gletscher und kontinuierlich steigende globale Durchschnittstemperaturen verursachen bereits jetzt alarmierende ökologische und ökonomische Schäden. Die Anzeichen mehren sich, dass es die Menschheit nicht nur mit einem „schleichenden“ Klimawandel zu tun hat, sondern dass extreme Klimaereignisse wahrscheinlich werden: das Klimachaos droht,“ heißt es von Seiten der Veranstalter.

Im Kongress wird es deshalb um eine Bestandsaufnahme der bisherigen klimapolitischen Maßnahmen und Instrumente gehen und vor allem um die zukünftige weltweite Klimapolitik. Bisher jedenfalls seien „die politischen Antworten zum Schutz des Klimas unzureichend“, so die Veranstalter. „Heute werden mit den Investitionen in die Infrastruktur der Energieversorgung zugleich die Grundlagen für das Energiesystem der kommenden Jahrzehnte gelegt.“ Daher sei es entscheidend, dass auf der Grundlage des Kyoto-Protokolls neue, ambitionierte Emissionsziele für die Zeit nach 2012 vereinbart werden. Ziele, die geeignet seien, den weltweiten Temperaturanstieg unter 2ºC zu halten.

Teilnehmen werden am Kongress u.a. der ehemalige Exekutivdirektor des United Nations Environment Programme und Schirmherr von „KyotoPlus“, Prof. Dr. Klaus Töpfer, sowie Jerome Ringo, seit 2005 Präsident der National Wildlife Federation (NWF), der größten Umweltorganisation der USA, und Präsident der Apollo Alliance, einem Zusammenschluss aus Gewerkschaften, Umweltgruppen, Unternehmensführern und Kommunalpolitikern, die das gesamte Energiesystem der USA umbauen und mit erneuerbaren Energien Arbeitsplätze schaffen will.

Zum Kongress „KyotoPlus: Wege aus der Klimafalle“ werden Rednerinnen und Redner u.a. aus China, Pakistan, Mexiko und den USA erwartet. Weil diese Teilnehmerinnen und Teilnehmer dazu fliegen müssen und durch diese Flüge erneut zum Treibhauseffekt beitragen werden, werden für die von ihnen verursachten Klimagase freiwillige Emissionsabgaben an www.atmosfair.de entrichtet. Dieses Geld wird dann zum Beispiel in Solar-, Wasserkraft-, Biomasse oder Energiesparprojekte in Entwicklungsländern investiert, um dort eine Menge Treibhausgase einzusparen, die eine vergleichbare Klimawirkung haben wie die Emissionen aus dem Flugzeug.

Mehr Informationen unter www.kyotoplus.org

Quelle: KyotoPlus: Wege aus der Klimafalle
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