Artikel vom 02.07.2013, Druckdatum 25.11.2024

Die Städte der Zukunft

Wie sehen die Städte der Zukunft aus? Welche Rolle spielen sie für den globalen Klimawandel? Welchen Einfluss hat die Energiewende weltweit? Diese Fragen stehen im Zentrum der 2. Global Sustainability Summer School zum Thema „COMPLEX(C)ITY – Urbanization and energy transition in a changing climate“ vom 1. bis zum 12. Juli, die gefördert von der Robert Bosch Stiftung gemeinsam vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) und dem Institute for Advanced Sustainability Studies (IASS) ausgerichtet wird. Aus aller Welt – von Brasilien bis Indien, von Ghana bis zur Mongolei - kommen hierfür Nachwuchswissenschaftler/innen, renommierte Klimaforscher/innen und Expert/innen der Stadtentwicklung nach Potsdam.

Für Prof. Klaus Töpfer, Exekutivdirektor des IASS, widmet sich die diesjährige Global Sustainability Summer School zentralen Herausforderungen des demographischen Wandels: „Der Anteil der weltweit in Städten lebenden Menschen wird weiter stark zunehmen. Somit wird die Entwicklung der Städte beim Übergang in eine ressourcenschonende, kohlenstoffarme und sozial stabile Zukunft von herausragender Bedeutung sein. Mit unserer Global Sustainability Summer School bieten wir jungen Nachhaltigkeitsforscherinnen und -forschern die Möglichkeit, sich mit hochkarätigen internationalen Referentinnen und Referenten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Stadtentwicklung auszutauschen und Kontakte zu anderen Fachdisziplinen aufzubauen. Dies wird für die Lösung dieser komplexen, globalen Herausforderungen entscheidend sein.“

Aus insgesamt 360 Bewerbungen hat eine Jury 35 exzellente junge Wissenschaftler/innen und Praktiker/innen ausgewählt. Gemeinsam mit international renommierten Referentinnen und Referenten werden sie Strategien globaler Nachhaltigkeit, Energie und Mobilität diskutieren - und Visionen entwickeln, wie das Zusammenleben in städtischen Ballungszentren organisierbar ist oder was Metropolen für die Minderung des Klimawandels tun können.

„Mehr Menschen in Städten und weniger auf dem Land, das bedeutet Risiko und Chance“, so Hans Joachim Schellnhuber, Direktor des PIK. „Wenn wir es nicht schaffen, die Urbanität neu zu erfinden, werden Städte wichtige Emissionsquellen bleiben und von den Auswirkungen der globalen Erwärmung – ich denke da beispielsweise an Hitzewellen – massiv betroffen sein. Wir können die Investitionsströme heute aber auch so umlenken, dass klimafreundliche und an unvermeidbaren Klimawandel angepasste städtische Infrastruktur entsteht.“

Für die Summer School konnten namhafte Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Wirtschaft gewonnen werden: Etwa der US-amerikanische Physiker Doyne Farmer, der sich mit der Chaostheorie und der Physik komplexer Systeme beschäftigt, Jessica Seddon, Politikwissenschaftlerin vom Indian Institute for Human Settlements (IIHS) in Bangalore, Gerardo Ardila, Referent für Stadtentwicklung und Umweltschutz in der Stadtverwaltung Bogotás, Beate Schlageter, die bei der Siemens AG Projektleiterin für den Bereich Strategie-Projekte ist sowie der Physiker Peter Hoeppe, der bei der Munich Re den Fachbereich GeoRisikoForschung leitet. Zusätzlich zu den Vorlesungen sind Rollenspiele und Theaterworkshops geplant.

Die GSSS, die in diesem Jahr bereits zum zweiten Mal stattfindet, wird von der Robert Bosch Stiftung gefördert und bietet sowohl den Teilnehmenden als auch Referierenden eine einmalige Gelegenheit, um sich zu vernetzen und auszutauschen. „Wir freuen uns, die Potsdamer Klimaforscherinnen und -forscher bei ihrer akademischen Sommerschule zu unterstützen“, sagte Ingrid Wünning Tschol, Direktorin des Bereichs Gesundheit und Wissenschaft der Robert Bosch Stiftung. „Es ist wirklich beeindruckend, wie international die Teilnehmergruppe zusammengesetzt ist – und was für herausragende junge Leute das sind. Sie werden von Deutschland aus Wissen über ein zentrales Zukunftsthema in alle Welt tragen.“

Die Stadt als dichtes Gewebe aus sozialen, materiellen und ökologischen Zusammenhängen – ihre Formen und Zukunft erörtern Expertinnen und Experten am 08. Juli 2013 ab 18.30 Uhr in einer öffentlichen Podiumsdiskussion zum Thema „The City of the Future and how to get there“: 

- Prof. Dr. Dagmar Haase, Professorin für Landschaftsökologie an der Humboldt-Universität zu Berlin 
- Pierre Laconte, Stadtplaner und Präsident der „Foundation for the Urban Environment“ 
- Christian Gaebler, Staatssekretär in der Berliner Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt 
- Florian Lennert, Ökonom an der London School of Economics and Political Science (LSE) sowie Ansprechpartner für „Intelligent Cities“ am Berliner Innovationszentrum (innoz)

Veranstaltungsort ist die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Jägerstraße 22/23 in 10117 Berlin. Die Veranstaltung ist öffentlich, die Teilnahme kostenlos. Um Anmeldung wird gebeten.

Quelle: Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK)

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