Artikel vom 03.08.2013, Druckdatum 22.11.2024 | |
Praxis zeigt: Ökostromlabel initiiert innovative Energieprojekte vor Ort Energieexpertinnen und -experten sind sich einig: Als Privatperson oder Unternehmen auf Ökostrom umzustellen ist nur dann sinnvoll, wenn dadurch der Ausbau Erneuerbarer Energien gefördert wird. Über das Wie? wird jedoch immer wieder diskutiert. Als erster Zertifizierer arbeitet der Grüner Strom Label e.V. (GSL) seit Anfang 2012 mit einem neuen Maßnahmenkatalog, mit dem GSL-zertifizierter Ökostrom weiterhin eine erneuerbare Energieversorgung fördern kann - auch unter heutigen Gesichtspunkten. Nach einem Jahr Praxiserfahrung wurde der Maßnahmenkatalog vor kurzem erstmals überprüft und überarbeitet. „Bei vielen Ökostrom Angeboten wird nur alte Wasserkraft an neue Kunden umverteilt. Deshalb wird immer wieder zu Recht darüber diskutiert, wie garantiert werden kann, dass Ökostromprodukte einen zusätzlichen Umweltnutzen bewirken“, sagt Rosa Hemmers, Vorsitzende des Grüner Strom Label e.V. „Bei unserer Zertifizierung war das zentrale Kriterium schon immer, dass durch die Entscheidung der Verbraucherinnen und Verbraucher unter dem Strich etwas Neues herauskommen muss. Da es dabei heute nicht mehr allein um den Zubau neuer Ökokraftwerke gehen sollte, arbeiten wir als erster Zertifizierer seit 2012 mit Kriterien, die die Energiewende insgesamt in den Blick nehmen. Durch einen breiten Maßnahmenkatalog lösen wir Investitionen in verschiedenste Projekte aus, die den Umbau unserer Energieversorgung unterstützen und beschleunigen.“ Nach dem GSL-Maßnahmenkatalog können die Energieanbieter die Fördergelder, die ihnen durch den Verkauf von GSL-zertifiziertem Ökostrom zur Verfügung stehen, neben Ökokraftwerken auch in Infrastrukturprojekte wie Energiespeicher, intelligente Steuerungsanlagen oder regenerative Kombikraftwerke investieren. Ebenfalls möglich sind Zuschüsse für innovative Konzepte im Bereich E-Mobilität, für Pilotprojekte in Schwellen- und Entwicklungsländern oder für Kleinstprojekte von Genossenschaften oder Bildungseinrichtungen. Beispiele belegen, dass die Energieanbieter diese neuen Chancen nutzen und einen Teil ihrer GSL-Fördergelder inzwischen für solche Maßnahmen verwenden: - Die Mainova AG realisiert ein Smart Grid-Projekt zur Steuerung von Mittel- und Niederspannungsnetzen und an einer Frankfurter Schule einen Batteriespeicher zur optimalen Netzintegration der auf dem Schuldach produzierten Solarenergie; - Die Wemag AG schaltet mehrere Biogasanlagen zu einem Kraftwerksverbund zusammen, der mithilft die Frequenz im Stromnetz zu halten; - Die Mann Naturenergie GmbH & Co. KG nahm eine Photovoltaik Anlage in Betrieb, deren Strom für den Eigenverbrauch eines nahegelegenen Industrieunternehmens verwendet wird. Der Stromverbrauch des Unternehmens wird dabei an das Angebot des Solarstroms angepasst; - Die Naturstrom AG förderte unter anderem E-Mobilitätsprojekte, Kleinstprojekte in Bildungseinrichtungen in Deutschland und Leuchtturmprojekte in Schwellen- und Entwicklungsländern. Weitere Praxisbeispiele und Informationen auf www.gruenerstromlabel.de. Der Grüner Strom Label e.V. zertifiziert grüne Energieprodukte. Der Verein vergibt zu diesem Zweck zwei Gütesiegel: Das Grüner Strom Label (GSL) für Ökostrom mit Mehrwert und das Grünes Gas Label (GGL) für umweltverträgliches Biogas. Hinter dem Verein stehen sieben gemeinnützige Umwelt- und Verbraucherschutzverbände sowie Friedensorganisationen. GSL und GGL sind in Deutschland die einzigen Gütesiegel für Ökostrom und Biogas, die von führenden Umweltverbänden getragen werden. Quelle: Grüner Strom Label e.V. |